US-Börsenstart im Dezember schwach: Sorgen um Zinspolitik und Kryptowährungen belasten Märkte
Die Anlegerstimmung zu Beginn des Dezembers war an den US-Börsen verhalten. Nach einer dynamischen Erholungsrallye rutschten die Investoren in eine vorsichtigere Position, getrieben von einer global abnehmenden Risikobereitschaft. Insbesondere die Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung in Japan ließen die Anleger weltweit wachsam werden, während auch der Kryptomarkt erhebliche Einbußen verzeichnete.
Der Dow Jones Industrial verbuchte nach rund einer Handelsstunde bei 47.385 Punkten ein Minus von 0,7 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 verlor ein halbes Prozent und stand bei 6.812 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,6 Prozent auf 25.272 Punkte, obwohl er zu Handelsbeginn bereits höher im Minus stand. Damit könnte eine Serie von fünf positiven Handelstagen in Folge der wichtigsten US-Indizes ein Ende finden, auch weil der ISM-Einkaufsmanagerindex schwache Signale aus der US-Industrie sendete.
Diese wirtschaftlichen Daten werden von Investoren derzeit genau beobachtet, da die US-Notenbank Fed bald ihren geldpolitischen Kurs bekannt geben wird. Marktteilnehmer preisen aktuell eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine erneute Leitzinssenkung ein. Die Aufmerksamkeit liegt auch auf den Notenbankverantwortlichen, da US-Präsident Donald Trump seit Monaten Druck auf Jerome Powell ausübt. Berichte von Bloomberg deuten darauf hin, dass Kevin Hassett als Favorit für Powells Nachfolge gehandelt wird.
Der schwache Start der Nasdaq belastete besonders die Aktien der großen Technologiekonzerne. Nvidia, zunächst größter Verlierer innerhalb der "Magnificent 7", konnte sich allerdings leicht erholen und schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent. Grund hierfür war die Bekanntgabe einer bedeutenden Investition in Höhe von zwei Milliarden Dollar in Synopsys, einer Partnerschaft im Entwicklungs- und Designbereich. Synopsys profitierte von dieser Nachricht mit einem Anstieg der Aktien um 3,3 Prozent.
Für Strategy jedoch brachte der Rückgang der Kryptowährungen einen Rückschlag von elf Prozent, nachdem der Bitcoin-Kurs deutlich unter die 85.000-Dollar-Marke fiel. Auch die Aktien von Moderna und Biontech mussten deutliche Einbußen von bis zu 6,1 Prozent hinnehmen, was auf Gerüchte über neue Beschränkungen der FDA bei der Impfstoffzulassung zurückgeführt wurde. Ein erfreulicher Lichtblick war Barrick Mining, deren Aktien aufgrund des steigenden Goldpreises weiterhin hoch im Kurs stehen und den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren erreichten. Das Unternehmen erwägt, seine Goldaktivitäten in Nordamerika an die Börse zu bringen.

