Südafrika und USA im G20-Protokollstreit: Ein Gipfel mit Hindernissen
Beim diesjährigen G20-Gipfel in der lebendigen Metropole Johannesburg, der erstmals auf dem afrikanischen Kontinent ausgerichtet wird, sorgt eine diplomatische Uneinigkeit für Aufsehen. Südafrika, als Gastgeber, widersetzt sich einer symbolischen Übergabe des G20-Vorsitzes an die USA. Üblicherweise wird der Vorsitz am Ende des jährlichen Treffens feierlich an die kommende gastgebende Nation überreicht. Doch diesmal kommt alles anders.
Der Sprecher des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa, Vincent Magwenya, erklärte, man werde die USA nicht offiziell als nächste Vorsitznation anerkennen, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump den Gipfel boykottiert. Hintergrund dieses Boykotts ist Trumps Kritik an einer angeblichen Diskriminierung weißer Minderheiten in Südafrika, insbesondere der Afrikaaner. Südafrika weist diese Vorwürfe kategorisch zurück, auch Experten halten sie für unbegründet.
In einer überraschenden Wendung kündigte die US-Regierung an, lediglich einen Botschaftsvertreter zur geplanten Übergabe am Sonntag zu entsenden – ein Vorgehen, das in südafrikanischen Augen gegen diplomatisches Protokoll verstößt. "So etwas hat es noch nie gegeben", kommentierte Magwenya die Abwesenheit der USA als dramatisch. Der Gipfel, an dem 19 Staaten sowie die Europäische und Afrikanische Union vertreten sind, gilt trotz der Turbulenzen als bedeutender Schritt für die internationale Zusammenarbeit.
Im kommenden Jahr soll der G20-Gipfel in der sonnigen Küstenstadt Miami stattfinden, die USA sind dann der offizielle Gastgeber. Doch der Protokollkonflikt wirft bereits jetzt seine Schatten voraus.

