Spannungen im Lithium-Markt: Automobilindustrie zwischen Handelshemmnissen und Investitionsrisiken
Inmitten eines sich wandelnden geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds betrachten Analysten das Potenzial von Lithium Americas im Vergleich zu anderen führenden Lithium- und Batteriewerten. Ein Bericht von Reuters zeigt, dass Automobilhersteller angesichts der anstehenden Regierungsübernahme neuer Impulse unter Donald Trump mit substantiellen Umstellungen rechnen. Im Fokus stehen potenzielle Zölle auf mexikanische Fahrzeugimporte sowie die Rücknahme von Richtlinien zur Förderung von Elektrofahrzeugen. Trump signalisierte bereits, dass er die Vorschriften der EPA und des Verkehrsministeriums rückgängig machen könnte. Dies könnte auch die Steueranreize für Elektroautos betreffen.
Interessanterweise hat die Zero Emission Transportation Association trotz alledem Interesse an einer Zusammenarbeit mit Trump signalisiert, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen weiter voranzutreiben. Darüber hinaus droht Trump mit Zöllen von bis zu 200% auf Fahrzeugimporte aus Mexiko und denkt über ähnliche Maßnahmen für andere Regionen nach, um ausländische Automobilhersteller zur Ansiedlung in den USA zu bewegen.
Die EU hat jüngst zusätzliche Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge beschlossen, die zwischen 7,8% und 35,3% liegen und auf die bestehenden 10% aufgeschlagen werden. Dies ist eine Reaktion auf vermeintlich unfaire Subventionen aus China. Diese Zölle gelten seit dem 30. Oktober und zielen darauf ab, die Sorgen über subventionierte Rohstoffe und Batterielieferungen zu adressieren. China hat die Maßnahmen scharf kritisiert und drängt auf Verhandlungen, um weitere Handelskonflikte zu vermeiden.
Parallel dazu hat China Untersuchungen zu EU-Importen eingeleitet, die Produkte wie Schweinefleisch, Milchprodukte und Brandy umfassen können. Diese Initiative wird als mögliche Reaktion auf die EU-Maßnahmen gesehen. Chinesische Elektrofahrzeuge machen derzeit 8% des EU-Marktes aus, eine Zahl, die bis 2025 auf 15% steigen soll. Ihre Preise sind in der Regel 20% niedriger als die europäischer Konkurrenten. Dies hat innerhalb der EU zu Spannungen geführt, da beispielsweise Deutschland die Zölle ablehnt, während Frankreich sie unterstützt.
Vor diesem Hintergrund hat GlobalData seine Prognose des Marktanteils von Elektrofahrzeugen in den USA bis 2030 von 33% auf 28% gesenkt. Grund hierfür sind unter anderem geschwächte Emissionsstandards und der Fokus auf niedrige Ölpreise nach den Wahlen 2024. Laut Bloomberg bestehen Risiken, dass die bisherigen Investitionen in Höhe von 129 Milliarden Dollar in Elektrofahrzeuge sowie die Steuervergünstigung von 7.500 Dollar in Gefahr sind. Eine Verlagerung der Investitionen hin zu Hybrid- und Benzinfahrzeugen wird erwartet, wie es Volkswagen bereits in seinem Werk in South Carolina umsetzt. Während eine Rücknahme von Bidens Inflation Reduction Act schwer umsetzbar scheint, könnten Änderungen in den Kraftstoffstandards absehbar sein, wenngleich deren Auswirkungen erst später im Jahrzehnt spürbar würden.

