Optimismus an der Wall Street trotz gemischter Wirtschaftsdaten
Die Anleger an den US-Aktienmärkten zeigten sich am Mittwoch in Kauflaune. Im Mittelpunkt standen aktuelle Wirtschaftsdaten, die die Erwartungen einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche nicht beeinträchtigten. Nach einem verhaltenen Start setzte sich die Erholungsrally mit verstärktem Schwung fort.
Der Dow Jones Industrial Index beendete den Handelstag mit einem erfreulichen Plus von 0,86 Prozent und schloss bei 47.882,90 Punkten. Dies markiert den höchsten Stand des Index seit Mitte November, knapp unter der Marke von 48.000 Punkten. Auch der S&P 500 konnte zulegen, wenn auch moderater, und schloss mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 6.849,72 Punkten. Der Nasdaq 100, der zuletzt stärker performte, sicherte sich einen Gewinn von 0,20 Prozent und beendete den Tag bei 25.606,55 Punkten.
Aktuelle Zahlen des Dienstleisters ADP zeigten einen unerwarteten Rückgang in der Beschäftigung der US-Privatwirtschaft für November. Gleichzeitig verbesserte sich die Stimmung der Dienstleister gemäß dem ISM-Index unerwartet. In Zeiten, in denen viele offizielle Regierungsdaten aufgrund des jüngsten Regierungsstillstands verzögert sind, kommen diesen privaten Daten eine besondere Bedeutung zu. Vor allem der Arbeitsmarktbericht für Oktober, der für die US-Notenbank Fed von erheblichem Interesse ist, steht weiterhin aus.
Tobias Basse von der NordLB rät zwar zur Vorsicht bei der Interpretation der jüngsten Zahlen, doch könnten sie einen weiteren Zinsschritt der Fed indizieren. Er hebt dabei insbesondere die Beschäftigungskomponente des ISM-Index hervor, die weiterhin unter der Expansionsschwelle von 50 Zählern liegt.
Unter den führenden US-Technologieunternehmen zeigte sich ein gemischtes Bild. Allen voran setzte Tesla mit einem Kursgewinn von etwa vier Prozent seinen Aufwärtstrend fort, angetrieben von Berichten über mögliche geplante Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump im Bereich Robotik. Analysten der Barclays Bank sehen darin positive Perspektiven für Tesla.
Im Kontrast dazu gab Microsoft mit einem Minus von 2,5 Prozent nach, beeinflusst durch Berichte über gesenkte Wachstumserwartungen im KI-Geschäft. Das Unternehmen scheint mit zurückhaltenderen Prognosen bezüglich der Ausgaben von Geschäftskunden in der Cloud-Sparte umgehen zu müssen.
Im Chipsektor sorgte Marvell Technology mit einem beeindruckenden Anstieg von etwa acht Prozent für Aufsehen. Investoren wurden beruhigt durch die Nachricht, dass das Unternehmen weitere Aufträge im Bereich kundenspezifisches Chipdesign gewinnen konnte, was auf starke Investitionen im Bereich KI-Computing hinweist.
Auch der Gesundheitssektor verzeichnete eine erhöhte Nachfrage, wobei Bristol Myers Squibb mit einem Kurssprung von 5,6 Prozent positiv hervorstach. Trotz zusätzlichem Bedarf an Probanden für eine Alzheimer-Studie werteten Analysten die Situation aufgrund der niedrigen Erwartungen als positiv.
Andererseits schwächelten die Aktien von Netflix, die um fast fünf Prozent nachgaben. Hier wird intensiv über eine mögliche Übernahme von Warner Bros Discovery spekuliert, die kartellrechtliche Herausforderungen mit sich bringen könnte.
Acadia Healthcare verzeichnete mit einem Kursrutsch von knapp elf Prozent einen weiteren Rückschlag, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose erneut senken musste. Die Bank of America bestätigte ein negatives Rating der Aktie.
Für besonders gute Stimmung sorgte der Bekleidungshersteller American Eagle Outfitters mit einem Kursgewinn von 15 Prozent. Ein starkes drittes Quartal und angehobene Jahresziele ließen den Analysten Matthew Boss von JPMorgan seine bisher negative Bewertung revidieren.

