Neue Spannungen im Gazastreifen: Angriffe und Opferzahlen steigen
Ein jüngster Bericht aus dem Gazastreifen gibt Anlass zur Sorge, nachdem palästinensische Quellen von tödlichen Angriffen berichten. Die Nachrichtenagentur Wafa meldet, dass bei einem israelischen Luftangriff auf ein Fahrzeug in der Stadt Gaza fünf Palästinenser ums Leben kamen. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die ein ausgebranntes Fahrzeug zeigen, umgeben von offenbar leblosen Körpern.
Währenddessen berichtet der saudische Sender Al-Hadath, dass bei den Angriffen ein führender Kommandeur der Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, getötet wurde. Sein Sohn soll ebenfalls unter den Opfern sein. Die Hamas hat hierzu noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben.
Zusätzlich kam es laut Wafa zu einem weiteren Todesfall im Flüchtlingsviertel Nuseirat, als dort ein Wohnhaus bombardiert wurde. In Deir al-Balah starben vier weitere Menschen, darunter zwei Minderjährige.
Die israelische Armee verteidigt die Angriffe als Reaktion auf einen zuvor erfolgten bewaffneten Angriff auf ihre Soldaten im Süden des Gazastreifens. Ein bewaffneter Mann habe die Waffenruhe-Linie missbraucht, die für humanitäre Zwecke eingerichtet wurde, und auf Soldaten geschossen, woraufhin er neutralisiert wurde.
Seit der am 10. Oktober vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas kommt es immer wieder zu gewaltsamen Vorfällen. Die von der Hamas verwaltete Gesundheitsbehörde berichtet von über 300 getöteten Palästinensern seit Beginn der Waffenruhe. Der Gaza-Konflikt, der am 7. Oktober mit einem verheerenden Angriff der Hamas begann, hat nach deren Angaben bisher fast 70.000 Menschen das Leben gekostet.
Die Hamas wirft der israelischen Armee vor, die sogenannte "gelbe Linie" im Gazastreifen weiter nach Westen verschoben zu haben, obwohl die Armee diese Anschuldigungen zurückweist. Die Linie war als Teil der Waffenruhe festgelegt worden, bleibt jedoch ein umstrittenes Thema.

