Neue Perspektiven im Zahlungsverkehr: Bundesbank präsentiert Analyse
Die jüngste Analyse der Deutschen Bundesbank legt offen, dass Bargeld und die Girocard weiterhin die kostengünstigsten Zahlungsmethoden für den Einzelhandel darstellen. Während ein Bezahlvorgang in bar durchschnittlich 43 Cent kostet, liegt der Betrag bei der Girocard bei 60 Cent. Setzt man die Kosten ins Verhältnis zum Umsatz, so erreicht die Girocard mit einem Anteil von 1,0 Prozent den niedrigsten Wert, während internationale Debit- und Kreditkarten deutlich höhere Gebühren von bis zu einem Euro pro Transaktion bzw. 2,5 Prozent des Umsatzes verursachen.
Für Verbraucher bleibt die Nutzung unbarer Zahlungsmittel meist kostenfrei, obwohl Händler mit diversen Kosten wie Transaktionsgebühren oder Wartungskosten von Zahlungsterminals konfrontiert sind. Die Bundesbank unterstreicht, wie entscheidend die Transparenz dieser Kosten ist, um einen effizienten Zahlungsverkehr zu fördern.
Dies wird von Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, betont, der auch auf die zunehmenden Herausforderungen für kleinere Händler hinweist: Sie leiden unter höheren Gebühren, da ihnen oftmals die Verhandlungsmacht größerer Unternehmen fehlt. Den Wettbewerb im Zahlungsmarkt zu stärken, könnte aus Sicht der Bundesbank die Lösung sein.
Innovativen Initiativen wie dem europäischen Zahlungsanbieter Wero oder dem perspektivisch geplanten digitalen Euro wird dabei ein großes Potenzial zugeschrieben, um Europa von US-amerikanischen Anbietern wie Paypal, Mastercard und Visa unabhängiger zu machen. Diese dominieren derzeit den Markt für digitale Zahlungen in Europa. Trotz aller Fortschritte in der digitalen Zahlungswelt bleibt das Bargeld fest verankert.
Balz bestätigt, dass die Bundesbank an der Wahlfreiheit zwischen Barzahlung und digitalen Methoden festhält. Eine zuverlässige Verfügbarkeit von Bargeld über diverse Kanäle, wie Geldautomaten und Cashback-Optionen, ist dabei essenziell.

