Mit 2 Milliarden Forschungsgeld soll in Deutschland erstes Fusionskraftwerk der Welt enstehen
Deutschland soll zum führenden Standort für Fusionsenergie werden, so hat es die Bundesregierung beschlossen. Bis 2029 will sie deshalb 2 Milliarden Euro in die entsprechende Forschung pumpen, zum Aufbau von Forschung, Infrastruktur und eines industriellen Ökosystems. Bislang standen der deutschen Fusionsforschung jährlich rund 150 Milliarden Euro zur Verfügung.

Zuerst soll ein Demonstrationskraftwerk entstehen
»Die letzten Jahre haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass unsere Energieversorgung vor Herausforderungen steht«, erklärte Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU) dazu – und betonte, dass die Kernfusion eine Schlüsseltechnologie sei, um Energie »sicher, umweltverträglich, klimafreundlich und bezahlbar für alle« zu gestalten. Der Aktionsplan sieht zuerst einmal den Bau eines Demonstrations-Fusionskraftwerks durch ein Konsortium führender deutscher Unternehmen vor. Damit möchte die Regierung die technische Souveränität des Landes stärken, ebenso wie Deutschlands Rolle als Exportnation auf dem Fusionssektor.
Acht konkrete Maßnahmen im Aktionsplan enthalten
Insgesamt sind acht Maßnahmen geplant. Dazu gehört der Aufbau eines Fusionsökosystems aus Wirtschaft und Wissenschaft ebenso wie die Einrichtung eines Kompetenzzentrums bis 2026 und der Ausbau der Laserfusionsforschung mit einem Etat von bis zu 775 Milliarden Euro. Außerdem sollen Mittel in die einschlägige Fachkräfteausbildung, in Öffentlichkeitsarbeit, die Regulierung des Strahlenschutzgesetzes, den Schutz von Immaterialgüterrechten und die Normung fließen. Gleichzeitig erklärt die Regierung ihre Treue zum internationalen Projekt ITER, das die EU mit 5,61 Milliarden Euro fördert – und möchte sich eventuell am spanischen Projekt IFMIF-DONES beteiligen.
Ob die Kernfusion in naher Zukunft tatsächlich ihren Beitrag zur Energieversorgung leisten wird, ist immer noch umstritten. Private Initiativen sehen die Sache weltweit meist optimistisch, während die Macher hinter den öffentlichen Großprojekten sich eher zurückhaltend äußern. Wie auch immer: Eine sichere, saubere und grundlastfähige Stromproduktion wäre sicher nicht nur in Deutschland herzlich willkommen, um unsere energetische Zukunft zu sichern.
Quelle: heise.de

