Microchip Technology setzt US-Chipzuschüsse aus und plant drastische Restrukturierung
Der US-amerikanische Chiphersteller Microchip Technology hat beschlossen, seine Bewerbung für US-Halbleiterzuschüsse einzustellen. Diese Meldung wurde von Bloomberg veröffentlicht und bezieht sich auf eine Aussage des Firmenchefs Steve Sanghi auf einer UBS-Konferenz. Ursprünglich war Microchip ein Anwärter auf Fördermittel in Höhe von 162 Millionen US-Dollar aus dem Chips Act.
Die Aktie von Microchip ist im bisherigen Jahresverlauf um 29% gefallen, was sich als einer der negativen Treiber auf den Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index ausgewirkt hat. Mehrere Analysten an der Wall Street haben ihre Kursziele für die Aktie im November und Dezember nach enttäuschenden Quartalszahlen gesenkt. Der CEO Ganesh Moorthy machte makroökonomische Schwächen in Fertigungsbranchen, darunter die europäische Industrie- und Automobilbranche, verantwortlich.
Infolge dieser Entwicklungen musste das Unternehmen seine Belegschaft an zwei Standorten in Oregon zweimal verkleinern. Anfang dieser Woche kündigte Microchip eine Senkung der Umsatzprognose für das dritte Quartal an und gab Restrukturierungspläne bekannt, die die Schließung der Halbleiterfabrik in Tempe, Arizona, umfassen. Diese Maßnahme wird 500 Arbeitsplätze betreffen.
Sanghi prognostiziert, dass die Einnahmen im Dezember 2024 sich am unteren Ende von 1,025 Milliarden US-Dollar befinden werden, gegenüber der vorherigen Prognosespanne von 1,025 Milliarden bis 1,095 Milliarden US-Dollar. Das liegt deutlich unter der Konsensschätzung von Analysten in Höhe von 1,090 Milliarden US-Dollar und ist auf eine langsamere Auftragserteilung als erwartet zurückzuführen.
Hochinventar und Überkapazitäten werden als Hauptgründe für die Schließung der Anlage genannt, die jährliche Einsparungen von 90 Millionen US-Dollar bringen könnte. Trotz des Rückzugs von US-Subventionen argumentierte Sanghi, dass der Beitrag zu den Fabrikkosten minimal sei und der Bau der Anlage kommerziell sinnvoll gewesen sei.
Die Abwärtskorrektur der Umsatzprognose folgte auf das dritte US-amerikanische Halbleiterembargo gegen China, das die Hersteller von fortschrittlichen Chipgeräten betraf. China reagierte mit verschärften Kontrollen über den Export kritischer Mineralien, die bei der Produktion fortschrittlicher Chips wichtig sind. Dazu zählen Gallium, Germanium und Antimon.