Commandos: Origins im Test – Nostalgisches Nazi-Meucheln mit vertrauter Taktik

14. Mai 2025, 23:49 Uhr · Quelle: PixelCritics
Commandos: Origins im Test – Nostalgisches Nazi-Meucheln mit vertrauter Taktik
Foto: PixelCritics
Nach 27 Jahren kehrt die legendäre Stealth-Taktik-Reihe zu ihren Wurzeln zurück. Erfahrt, wie Jack O'Hara und seine Spezialeinheit wieder lautlos Nazis ausschalten – mit vertrautem Gameplay, das nostalgisch begeistert, aber auch einige Alterserscheinungen zeigt.

Ihr wollt mal wieder taktisch und lautlos Nazis meucheln? Kein Problem – unser Lieblings-Eliteteam in seiner Urbesetzung ist zurück. Erfahrt die Ursprünge der Commandos-Einheit und meuchelt euch gekonnt über den halben Globus. Alt, aber sicher nicht altbacken, geht es zurück zu den Wurzeln des Franchises.

Ganze 27 Jahre ist es her, seit der erste Teil der Commandos-Reihe ein neues Genre definiert hat. Anstatt rundenbasierter Taktik durfte die Spezialeinheit in Echtzeit infiltrieren. Mit Commandos: Hinter feindlichen Linien starteten die Pyro Studios ein Erfolgskonzept, das von Größen wie Desperados oder Shadow Tactics aufgegriffen wurde und ebenfalls für große Erfolge sorgte. Nach Commandos 3: Destination Berlin war aber schon 2003 Schluss, denn der Nachfolger Strike Force krempelte das Spielprinzip komplett um.

Nun, fast drei Dekaden später, melden sich der Green Beret aka Jack O’Hara und seine Nazi-meuchelnden Kollegen endlich zurück. Commandos: Origins soll die Spielreihe wieder zu ihren Wurzeln führen – diesmal allerdings entwickelt von den Claymore Game Studios aus Frankfurt.

Zurück zu den Wurzeln

Gleich vorweg ein bisschen Lob und Kritik: Das Spiel spielt sich (fast) wie 1998. Das hat zwar positive Aspekte, vor allem für Nostalgiker, aber dadurch wirkt es in vielen Bereichen auch veraltet. Spaß hatten wir beim Test dennoch – egal ob Kenner der Reihe oder Neuling –, wobei erstere definitiv einen Vorsprung haben.

Eine großartige Story gibt es leider nicht. Auch wenn die Missionen lose zusammenhängen, geht es in erster Linie darum, Einsatz für Einsatz zu meistern – leise, effizient und rund um den Globus. Dabei bekommt man nach und nach weitere Commandos hinzu. Es beginnt damit, dass der Sapper – ein Support-Soldat – den Green Beret aus einer Zelle befreit, nachdem dieser seinen Vorgesetzten verprügelt hat. Ziel ist es, ein Team aus Spezialisten zusammenzustellen, um den Nazis ordentlich einzuheizen. In den Dialogen und kurzen Zwischensequenzen blitzt manchmal ein wenig Inglourious Basterds-Charme auf, aber sonderlich tiefgründig wird es nie.

Die Missionen stehen weitgehend für sich – zu Beginn wird jeweils per Textbox erklärt, warum die Commandos an diesem Ort im Einsatz sind. Mal müssen Dokumente gestohlen, mal Nazi-Ausrüstung sabotiert oder eine Brücke gesprengt werden.

Schleichen, töten und wieder schleichen

Wer hier viel Action erwartet, wird enttäuscht. Die Commandos sind leise Attentäter und machen nur selten – und dann nur kurz – Lärm. Der Scharfschütze schaltet mit Schalldämpfer aus erhöhter Position Gegner aus, der Sapper schneidet Stacheldraht durch und stellt Bärenfallen. In letztere kann der Green Beret mit einem Radio oder der Fahrer mit einer Packung Zigaretten Gegner hineinlocken. Jeder Commando bringt eigene Fähigkeiten mit, doch das Meucheln, Werfen von Granaten oder der Einsatz von Faustwaffen steht fast allen offen.

Granaten nutzt man eher gegen Gruppen, und zur Schusswaffe greift man nur, wenn der Großteil der Feinde schon lautlos ausgeschaltet wurde. Um an Wachen vorbeizukommen, gibt es allerlei Ablenkungsmöglichkeiten. Die Commandos können robben, sich verstecken und aus dem Hinterhalt zuschlagen. Manche von ihnen können auch klettern. Die Optionen sind vielfältig – vor allem, wenn mehrere Commandos gleichzeitig im Einsatz sind.

Viele Möglichkeiten, wenig Spielraum

Auch wenn es nach vielen Möglichkeiten klingt: Das Spiel lässt einem nur wenig Freiheit bei der Missionslösung. Zwar gibt es optionale Ziele, und wer möchte, kann auch jeden Nazi auf der Karte eliminieren – dennoch sind die Level weitgehend linear. Etwas mehr Sandbox, wie es Desperados vorgemacht hat, wäre zeitgemäßer gewesen.

Abwechslungsreiches Gemeuchel

Dafür sind die Level durchaus abwechslungsreich – vom afrikanischen Wüstendorf über die Antarktis bis zur Ostfront wird das Sondereinsatzkommando überall eingesetzt. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. Im Dschungel versteckt man sich besser, dafür bleiben im Schnee oder Sand länger Spuren zurück. Zudem gibt es immer wieder Gebäude zu infiltrieren. Auch die Gegnertypen variieren: Höherrangige Offiziere lassen sich nicht einfach von ihrem Posten weglocken, stationäre Geschütze erschweren die Wege, und andere Wachen mit erhöhter Sichtposition haben einen größeren Sichtradius – letzterer lässt sich praktischerweise per Klick anzeigen.

Es gibt zudem eine Spezialansicht, die Verstecke und interaktive Elemente wie Hebel oder Mechanismen hervorhebt. Munition und Ausrüstung finden sich ebenfalls in den Levels. Collectibles gibt es nur wenige – meist handelt es sich um Bilder –, einen echten Mehrwert haben sie nicht.

Aus alt mach (nicht viel) neu

Ganz so altbacken spielt sich Commandos: Origins zum Glück nicht. Besonders das Quick-Saving, das man ständig braucht, funktioniert reibungslos. Die Karten sehen gut aus, und auch die Animationen sind solide – solange die Kamera nicht zu nah heranzoomt. Die Map lässt sich frei drehen und stufenlos zoomen. Mithilfe des Taktikmodus, in dem die Zeit einfriert, können mehrere Befehle an verschiedene Commandos vergeben werden. Das klappt meist sehr gut und wird in späteren Missionen essenziell, um mehrere Gegner gleichzeitig auszuschalten.

Nichts für schwache Nerven

Commandos: Origins ist kein Spiel, das man beim ersten Versuch durchspielt. Vielmehr setzt es auf Trial & Error und viele Quicksaves – auch wegen der manchmal seltsamen KI. Wachen haben einen Sichtradius, innerhalb dessen sie euch entdecken können. Kriechende Commandos werden dabei weniger schnell entdeckt. Nachts ist der Spielraum größer. Dennoch kommt es vor, dass man aus unerklärlichen Gründen plötzlich gesehen wird – während Wachen ansonsten blind und taub zu sein scheinen.

Immerhin lassen sich Schüsse und Granaten einsetzen, ohne gleich den gesamten Level in Alarm zu versetzen. Das nimmt dem Spiel zwar etwas Realismus, sorgt aber dafür, dass diese Waffen überhaupt sinnvoll einsetzbar bleiben. Wird doch einmal Großalarm ausgelöst, hilft nur: verschanzen und abwarten. Irgendwann kehren die Gegner wieder zu ihrer Route zurück.

Technik

Trotz anfänglicher Skepsis über den Zustand der Vorabversion ist Commandos: Origins in der finalen Fassung technisch weitgehend sauber. Kleine Grafik- und Clipping-Fehler traten zwar auf, aber die 14 Missionen umfassende Kampagne ließ sich weitgehend problemlos durchspielen. Grafisch ist das Spiel kein Meilenstein, aber zweckmäßig und stellenweise schön inszeniert. Die deutsche Synchronisation ist gelungen, auch wenn die Soundeffekte etwas wuchtiger hätten sein dürfen.

Gaming / Commandos: Origins
[pixelcritics.com] · 14.05.2025 · 23:49 Uhr
[0 Kommentare]
Gameplay Deep Dive zu The Blood of Dawnwalker enthüllt
Während der diesjährigen Sommersonnenwende geben Rebel Wolves und Bandai Namco Entertainment den Spielenden einen umfassenden ersten Einblick in die Quests von The Blood of Dawnwalker . Die Präsentation zeigt wichtige Details zum Gameplay, darunter die Fortbewegung durch die Welt, das richtungsbasierte Kampfsystem, die Magiesysteme sowie die Vielfalt von Coens vampirischen Fähigkeiten. Außerdem […] (00)
vor 52 Minuten
Nahostkonflikt - OIC-Sitzung in Istanbul mit Irans Außenminister
Teheran (dpa) - Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. «Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben», schrieb der Minister auf der Plattform X. Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle […] (01)
vor 7 Minuten
Kacey Musgraves
(BANG) - Kacey Musgraves erzählte, dass sie sich nach einem Sturz in Mexiko eine Rippe gebrochen habe. Die 36-jährige Sängerin sprach in den sozialen Medien darüber, dass sie nach ihrem kürzlichen Sturz "starke Schmerzen" habe. Neben einem Bild ihrer Röntgenaufnahme schrieb die Musikerin auf ihrem Account auf Instagram: "Also, ich bin in Mexiko mit einer verd****** gebrochenen Rippe. Mittwochnacht […] (00)
vor 17 Stunden
Review: Amazfit Active 2 Smartwatch
Die Amazfit Active 2 ist eine Smartwatch, die auf den ersten Blick beeindruckt. Schon beim Auspacken wird klar: Hier verbindet sich klassisches Uhrendesign mit moderner Technik. Das Edelstahlgehäuse verleiht der Uhr einen hochwertigen und zugleich robusten Charakter, sodass sie im Alltag ebenso gut getragen werden kann wie beim Sport oder auf Reisen. Sie wirkt niemals aufdringlich, sondern elegant […] (00)
vor 13 Stunden
«Sausage Party» geht weiter
Die Serie um das animierte Fleisch kommt Mitte August mit neuen Folgen zurück. Prime Video hat bekannt gegeben, dass Sausage Party: Foodtopia zurück auf den Bildschirm kommt und am 13. August 2025 für euch bereitsteht. Alle acht Episoden der animierten Komödie werden gleichzeitig verfügbar sein. In der zweiten Staffel finden sich Frank, Barry und Sammy, die aus ihrer Heimat verbannt wurden, bald in New Foodland wieder, einer glänzenden Utopie […] (00)
vor 1 Stunde
Mamelodi Sundowns - Borussia Dortmund
Cincinnati (dpa) - Klartext vom Keeper: Gregor Kobel war trotz des Pflichtsieges von Borussia Dortmund gegen Mamelodi Sundowns bei der Club-WM sauer. Mit heiserer Stimme krächzte der BVB-Torhüter nach dem 4: 3 (3: 1) am Samstag in Cincinnati gegen die Südafrikaner. «Viel Positives bis auf das Resultat kann man nicht sagen», sagte der Schweizer. «Fakt ist, dass wir sicher keine drei Tore kriegen […] (02)
vor 2 Stunden
Bayern München - Auckland City
Miami (dpa) - Die Bayern-Kasse klingelt bei der Club-WM - und der für wichtige Gespräche nach Deutschland zurückgereiste Sportvorstand Max Eberl kann mit jedem weiteren Erfolg womöglich auf mehr Handlungsspielraum bei Transfers hoffen. Nach dem 2: 1 gegen den argentinischen Fußball-Traditonsverein Boca Juniors am Wochenende hat der deutsche Rekordmeister bei dem Turnier im neuen Mega-Format durch den vorzeitig […] (00)
vor 8 Minuten
You-Domain: Eine Domain mit Botschaft
Koeln, 21.06.2025 (PresseBox) - In einer digitalen Welt, in der Marken, Menschen und Inhalte um Sichtbarkeit kämpfen, reicht es längst nicht mehr aus, nur informativ zu sein. Entscheidend ist, wie wir kommunizieren – und vor allem: in welchem Ton. Erfolgreiche Kommunikation ist heute dialogisch, persönlich und authentisch. Dabei spielt ein oft unterschätzter Faktor eine Schlüsselrolle: die Domain. […] (00)
vor 22 Stunden
 
Fortnite: Alle kostenlosen Skins im Juni 2025
Aktuell verfügbare kostenlose Skins (Juni 2025) in Fortnite Skin Freischaltmethode […] (00)
Kostenloses Stock Foto zu arkade, computerspiele, computerstation
FuturLab zeigt einen Gameplay Trailer zu PowerWash Simulator 2 (PS5, Xbox Series, PC) […] (06)
Kostenloses Stock Foto zu branding, buntes logo, console
Trotz eines erfolgreichen Marktstarts der Switch 2 mit starken Verkaufszahlen bleibt der Absatz von […] (00)
Nahostkonflikt - Bunkerbrecher USA
Washington (dpa) - Sehr tief unter der Erde liegt in Fordo die wichtige und am besten […] (00)
Kostenloses Stock Foto zu abhängigkeit, begrifflich, braunem hintergrund
GfK Entertainment hat die offiziellen Spiele-Verkaufs-Charts für Deutschland bekanntgegeben, […] (00)
Bayern München - Boca Juniors
Miami (dpa) - Bayern-Mittelfeldstar Jamal Musiala hat bei der Club-WM offenbar keine schwerwiegende […] (02)
Bitcoin, Blockchain, JPMD – JPMorgan zündet nächste Stufe der Krypto-Offensive
Markenanmeldung mit Sprengkraft Die Nachricht kam ohne großen Paukenschlag, ihre Tragweite […] (00)
Krisenmodus satt: Immer mehr Internetnutzer meiden bewusst Nachrichtenportale
Wer möchte schon ständig mit schlechten Nachrichten bombardiert werden? Spätestens seit der Pandemie […] (00)
 
 
Suchbegriff