Investmentweek

Merz triumphiert – CDU siegt klar, SPD taumelt, BSW scheitert knapp

24. Februar 2025, 10:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Die Union ist die klare Gewinnerin der Bundestagswahl. Während die SPD ein historisches Tief hinnehmen muss, scheitert das Bündnis Sahra Wagenknecht haarscharf an der Fünf-Prozent-Hürde.

Deutschland hat gewählt – und die politische Landschaft ist nach dieser Bundestagswahl einmal mehr in Bewegung. Die CDU/CSU ist mit 28,5 Prozent klarer Wahlsieger, während die AfD mit einem starken Ergebnis von 20,8 Prozent auf Platz zwei landet.

Die SPD erleidet mit 16,4 Prozent eine schwere Niederlage, ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Grünen verlieren ebenfalls deutlich, während die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) den Einzug ins Parlament verpassen.

Die Folge: Friedrich Merz kann auf eine komfortable Mehrheit mit der SPD bauen – ohne eine dritte Partei ins Boot holen zu müssen. Doch wird er diesen Weg gehen? Und was bedeutet das Wahlergebnis für die Zukunft Deutschlands?

BSW scheitert haarscharf – 14.000 Stimmen zu wenig

Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) endet der Wahlabend in einem politischen Drama. Mit 4,972 Prozent verpasst die Partei die Fünf-Prozent-Hürde um lediglich 14.000 Stimmen – ein bitterer Rückschlag für Wagenknecht, die sich als neue Kraft links der SPD etablieren wollte.

Mit nur 16,4 Prozent fährt die SPD ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis aller Zeiten ein. Olaf Scholz kündigt an, nicht als Verhandlungsführer zur Verfügung zu stehen – doch wer übernimmt jetzt die Führung?

Die knappe Niederlage zeigt aber auch: Es war verdammt knapp. Ein paar Zehntausend Stimmen mehr in einigen Wahlkreisen – und das BSW wäre mit 30 bis 40 Sitzen im Bundestag vertreten gewesen. Nun bleiben alle Stimmen, die für das BSW abgegeben wurden, faktisch ohne Einfluss auf die Sitzverteilung.

Auch für die FDP ist das Ergebnis eine Katastrophe: Mit 4,3 Prozent fliegen die Liberalen erstmals seit 2013 wieder aus dem Bundestag. Christian Lindner hatte in den letzten Monaten stark an Zustimmung verloren, seine Strategie, sich als Wirtschaftspartei neu zu positionieren, ging nicht auf.

SPD stürzt ab – was bleibt von Scholz?

Das Wahlergebnis ist für die SPD ein Schock: 16,4 Prozent – ein historisches Tief. Selbst die Krisenwahl von 2009, als die SPD unter Frank-Walter Steinmeier nur 23 Prozent holte, erscheint im Vergleich fast schon harmlos.

Kanzler Olaf Scholz übernahm die Verantwortung für das Wahldebakel und kündigte an, nicht als Verhandlungsführer für mögliche Koalitionsgespräche zur Verfügung zu stehen. Ein indirekter Rückzug? Zumindest deutet vieles darauf hin, dass die Partei sich nun neu sortieren muss – und das könnte dauern.

Mit 20,8 Prozent ist die AfD zweitstärkste Kraft – doch ohne Koalitionspartner bleibt sie politisch isoliert. Die Partei dominiert den Osten, doch im Westen bleibt sie umstritten.

Mit Blick auf die kommenden Jahre stellt sich für die SPD die Frage: Wer übernimmt die Führung? Kevin Kühnert? Lars Klingbeil? Oder muss sich die Partei erneut eine Doppelspitze suchen, um die verschiedenen Strömungen zusammenzuhalten?

Union als Wahlsieger – was macht Merz?

Mit 28,5 Prozent hat die CDU/CSU das beste Ergebnis seit Jahren eingefahren. Doch Friedrich Merz steht nun vor einer schwierigen Entscheidung.

  • Option 1: Er geht eine große Koalition mit der SPD ein – ein Bündnis, das in Umfragen von 44 Prozent der Wähler als beste Lösung gesehen wird.
  • Option 2: Er versucht, eine andere Koalition zu formen – etwa mit den Grünen. Doch nach den heftigen Angriffen im Wahlkampf wäre das eine politische Gratwanderung.
  • Option 3: Er lässt eine Minderheitsregierung zu, die sich von Fall zu Fall Mehrheiten sucht. Doch das wäre ein Novum in der deutschen Politik.

Merz wird kaum daran vorbeikommen, mit der SPD zu koalieren. Doch er wird die Bedingungen diktieren wollen – und damit könnte es für die Sozialdemokraten unangenehm werden.

Mehr Wirtschaftsfokus, mehr Migrationseinschränkungen, weniger Klimabürokratie? Die Union wird ihre Vorstellungen durchsetzen – und die SPD muss sich fragen, wie viel sie in einer Großen Koalition noch durchsetzen kann.

AfD stark – aber isoliert

Mit 20,8 Prozent hat die AfD das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Doch was bedeutet das für die Partei?

Faktisch nicht viel. Die CDU hat eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen, und auch sonst gibt es keine ernsthaften politischen Partner für die Partei. Damit bleibt die AfD zwar ein mächtiger Oppositionsspieler – aber ohne Chance auf Regierungsverantwortung.

Dennoch zeigt das Wahlergebnis: Die AfD ist längst keine Randerscheinung mehr. In Ostdeutschland hat sie fast flächendeckend gewonnen, in vielen Wahlkreisen ist sie sogar stärkste Kraft. Die politische Landschaft in Deutschland verändert sich – und die traditionellen Parteien müssen Antworten finden.

Welche Koalitionen sind jetzt möglich?

Mit den aktuellen Zahlen ergeben sich nur wenige realistische Optionen:

  • CDU + SPD (Große Koalition) – Wahrscheinlichste Lösung, rechnerisch stabil, politisch jedoch unbeliebt.
  • **CDU + Grüne + SPD („Deutschland-Koalition“) **– Unwahrscheinlich, da sich Union und Grüne stark entfremdet haben.
  • **CDU + Grüne („Schwarz-Grün“) **– Ginge rechnerisch, doch wäre politisch extrem schwierig.
  • Minderheitsregierung unter Merz – Historisches Experiment mit unsicherem Ausgang.

Alles deutet darauf hin, dass die Union mit der SPD koalieren wird – ob freiwillig oder aus Mangel an Alternativen.

Fazit: Merz hat gewonnen – doch regieren wird nicht einfach

Die CDU hat einen klaren Sieg eingefahren, doch einfach wird es nicht. Die SPD ist schwer angeschlagen, die AfD ist stärker denn je, und die FDP sowie das BSW sind gescheitert.

Merz hat nun die Chance, Kanzler zu werden – aber die Frage ist, zu welchem Preis. Eine Große Koalition wird ihn zwingen, Kompromisse einzugehen. Die SPD wird sich in einer Regierung behaupten müssen, obwohl sie krachend verloren hat.

Politik
[InvestmentWeek] · 24.02.2025 · 10:00 Uhr
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