Lockerungen im thailändischen Alkoholverbot: Ein Schritt zur Tourismusförderung
Die thailändische Regierung vollzieht eine unerwartete Kehrtwende, um den Tourismus zu beleben. Ein seit 1972 bestehendes Alkoholverbot, das den Verkauf von alkoholischen Getränken zwischen 14.00 und 17.00 Uhr untersagte, wurde kürzlich aufgehoben. Ursprünglich sollte diese Maßnahme verhindern, dass Jugendliche nach der Schule Zugang zu Alkohol erlangen. Verstöße zogen bislang saftige Geldstrafen nach sich, was Händler dazu veranlasste, die alkoholischen Produkte streng zu verdecken und entsprechende Hinweisschilder aufzuhängen. In dieser Sperrzeit durften lediglich lizenzierte Etablissements wie Restaurants, Kneipen und Hotels Alkohol ausgeben.
Dieser Richtungswechsel kommt passend zu den bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten, bei denen Thailand traditionell Besucherströme aus aller Welt erwartet. Laut Gesundheitsministerium soll die neue Regelung, vorerst in einer Probephase von 180 Tagen, eine wirtschaftliche Belebung bewirken. Dies berichtete die "Bangkok Post" unter Verweis auf behördliche Quellen. Nach einem starken Rückgang der Touristenzahlen, insbesondere aus dem bedeutenden chinesischen Markt, ist dies ein wichtiger Impuls. Sicherheitsbedenken chinesischer Urlauber, hervorgerufen durch Vorfälle wie die Entführung eines Schauspielers und ein Erdbeben im März, hatten zuletzt viele von einer Thailand-Reise abgehalten.
Thailand ist gemäß der Weltgesundheitsorganisation für seinen hohen Alkoholkonsum bekannt, der einen Gegensatz zu den Prinzipien des weit verbreiteten Buddhismus im Land darstellt. Die Nation kämpft zudem mit einer erschreckend hohen Zahl an tödlichen Verkehrsunfällen, häufig in Zusammenhang mit Alkohol. Regierungsstatistiken zufolge verloren zwischen 2019 und 2023 fast 33.000 Menschen bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen ihr Leben.

