Kontroversen um das Verbrenner-Aus: Einigung der Koalition weiterhin offen
Die Debatte um das geplante Ende der Verbrennungsmotoren 2035 sorgt weiterhin für Spannungen innerhalb der deutschen Regierungskoalition. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil, der die Gründe für seine Partei klar betont, strebt bis Anfang Dezember eine geeinte Position in Brüssel an. Er appelliert an das Interesse der SPD, Arbeitsplätze in der Autoindustrie zu schützen, und äußerte Interesse an einer Lösung, die sowohl Elektro- als auch Verbrennungstechnologien vereint. Im Hinblick auf die Elektromobilität hob Klingbeil die Notwendigkeit von Technologieoptionen wie Range Extender und Plug-In-Hybriden hervor und forderte ein einheitliches Auftreten Deutschlands auf europäischer Ebene.
Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt sich hingegen offen für Änderungen am geplanten Ausstieg 2035. Der CDU-Vorsitzende plant, Druck auf die EU auszuüben, um Anpassungen beim Verbrenner-Aus durchzusetzen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder setzt sich sogar für die Rücknahme des Verbots ein und warnt vor einer überhasteten Transformation zur Elektromobilität. Für Schnieder ist ein Verzicht auf Verbrennungsmotoren wirtschaftlich riskant, da er das immense technologische Potenzial Deutschlands in diesem Bereich untergraben könnte. Er plädiert für einen technologieoffenen Ansatz und sieht den Verbrenner weltweit weiterhin als zukunftsfähig an.
Mehrere prominente Mitglieder der Koalition betonen die Dringlichkeit einer Einigung. Schnieder zeigt sich zuversichtlich, dass eine flexible Positionierung Deutschlands auf europäischer Ebene Zustimmung finden könnte. Klingbeil hingegen verlangt von der Automobilindustrie ein klares Bekenntnis zum Unternehmensstandort Deutschland und zur Sicherung der Arbeitsplätze, sollte es zu politischen Anpassungen kommen.

