Klimagipfel in Brasilien: Die Welt vor einem kritischen Wendepunkt
Ein Jahrzehnt nach dem historischen Pariser Klimagipfel sind die Herausforderungen der Klimakrise drängender denn je. Trotz internationaler Bemühungen zeichnet sich eine beunruhigende Tendenz ab: Die globale Erwärmung droht bis Ende des Jahrhunderts die 2,8-Grad-Marke zu überschreiten. Dies wäre ein Bruch des Pariser Abkommens, das sich das Ziel gesetzt hatte, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der aktuelle Klimagipfel in Belém, Brasilien, bringt hochrangige Delegationen zusammen, um den drohenden Kipppunkten entgegenzutreten.
Brasiliens symbolträchtiger Amazonas-Regenwald wird als Mahnmal für die Notwendigkeit intensiverer Schutzbemühungen ins Zentrum der Verhandlungen gestellt. Der deutsche Greenpeace-Chef Martin Kaiser unterstreicht die Wichtigkeit des Amazonas für den globalen Klimaschutz und warnt vor den Folgen fortschreitender Entwaldung. Während die USA unter Präsident Donald Trump den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen eingeleitet haben, dominiert die finanzielle Unterstützung der schwächsten Staaten und die Anpassung an die Klimafolgen die Agenda. Ein neuer Fonds, der Regenwaldschutz belohnen und Zerstörung sanktionieren soll, steht zur Diskussion.
Deutschland und die EU, einst Vorreiter im Klimaschutz, kämpfen mit internen Herausforderungen. Eine ambitionierte Einigung wurde erst in letzter Minute erreicht. Kritiker wie Klimaforscher Niklas Höhne sehen die neuen Pläne skeptisch und warnen vor den Risiken der Zertifikatsnutzung. Ein erfolgreicher Gipfel in Brasilien könnte der globalen Klimapolitik neues Leben einhauchen und den Weg zu einem konkreten Plan zur Reduzierung fossiler Energien ebnen. Obwohl das Pariser Abkommen nicht den erhofften Erfolg brachte, spricht Niklas Höhne von einem Paradigmenwechsel, der nicht mehr aufzuhalten ist. Der Ausbau erneuerbarer Energien stellt dies eindrücklich unter Beweis.

