Konjunktur im Aufwind, doch Herausforderungen bleiben bestehen
Die jüngsten Entwicklungen im verarbeitenden Gewerbe lassen auf positive Veränderungen schließen, insbesondere dank eines beachtlichen Anstiegs der Bauproduktion. Die Fertigung legte im Oktober um 1,8 Prozent zu und übertraf damit die zurückhaltenden Erwartungen der Analysten deutlich, die lediglich mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet hatten. Somit sendet die Industrie ermutigende Signale der Erholung.
In der Eurozone zeichnet sich ebenfalls ein leichter Aufwärtstrend ab. Der Sentix-Konjunkturindikator, ein wichtiger Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung unter Finanzmarktexperten, stieg im Dezember um 1,2 Punkte auf jetzt minus 6,2 Punkte. Dies kam überraschend, da die Erwartungen bei einem Anstieg auf minus 6,3 Punkte lagen.
Diese leichte Verbesserung deutet darauf hin, dass der abwärtige Trend des Oktobers Pause machen könnte. Während sich die Wirtschaft an mehreren Fronten erholt, bleiben geopolitische Spannungen eine Herausforderung. Die Friedensverhandlungen für die Ukraine, angeführt von den USA, stoßen auf Skepsis, insbesondere in Europa.
Auch der Besuch des Außenministers Johann Wadephul in China zeigt vorsichtigen Optimismus: Peking signalisiert Entspannung im Rohstoffstreit durch das Angebot allgemeiner Exportlizenzen für seltene Erden. Gleichzeitig entfalten innenpolitische Diskussionen wie die geplante Rentenreform der CSU und die Einschätzungen zur US-amerikanischen Sicherheitsstrategie zusätzlichen Druck auf die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen in Europa. In Bezug auf Unternehmen ist keine Umkehrung der aktuellen Pleitenwelle in Deutschland absehbar, was die Unsicherheit für die kommenden Jahre weiter nährt.

