Paramount und der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery
Der bekannte Medienkonzern Paramount erhebt seinen Anspruch im packenden Wettstreit um das renommierte Hollywood-Studio Warner Bros. Discovery. Unbeeindruckt von einem kürzlich geschnürten Deal mit Netflix, offeriert Paramount eine beeindruckende Summe von 108,4 Milliarden Dollar. Dieses verlockende Angebot richtet sich direkt an die Warner-Aktionäre. Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung durch Affinity Partners, eine Investmentfirma von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Anfangs hatte Netflix eine Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts von Warner für rund 83 Milliarden Dollar angekündigt, dabei jedoch die renommierten Fernsehsender wie CNN aus dem Abkommen ausgenommen. Die Nachricht über Paramounts ambitioniertes Angebot löste am Aktienmarkt rege Bewegungen aus: Während die Warner-Aktien um etwa fünf Prozent zulegen konnten, mussten die Netflix-Papiere einen Verlust von rund 4,5 Prozent hinnehmen. Die Paramount-Aktien von Skydance zeigten sich hingegen robust mit einem Plus von 7,3 Prozent.
In strategischer Hinsicht plant Paramount, sein Angebot durch Änderungen lukrativer zu gestalten. Kritiker des ursprünglichen Vorschlags bemängelten vor allem die Mitwirkung von Staatsfonds aus Saudi-Arabien, Abu Dhabi und Katar, die nun auf Einflussnahmen im Sinne etwaiger Verwaltungsratsposten verzichten. Auch Kushners Affinity verzichtet auf Mitspracherechte. Der chinesische Technologieriese Tencent gehört dem Bieterprogramm mittlerweile nicht mehr an.
Unter der Leitung von Larry Ellisons Sohn David strebt Paramount danach, seine Position im hart umkämpften Streaming-Dienstleistungsmarkt zu stärken. Während der Konzern mit Paramount+ aktuell kleineren Markteinfluss besitzt, stehen starke Wettbewerber wie Netflix und HBO Max mit mehreren hundert Millionen Abonnenten im Fokus.
Der von vielen in Hollywood kritisch betrachtete Netflix-Deal hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Implikationen. Vor allem die TTLerungen zum Nachrichtensender CNN, der oft im Konflikt mit Trump steht, und die mutmaßliche Rolle des Weißen Hauses im Bieterwettstreit dürften weiter für Diskussionen sorgen. Auch die Sorge vor regulatorischen Hürden für Netflix aufgrund ihrer dominierenden Marktgröße ist ein weiteres spannendes Element dieses dramatischen Medienwettbwerbs.

