Hubert Burda Media: Neue Doppelspitze und Generationswechsel
Der renommierte Medien- und Digitalkonzern Hubert Burda Media leitet einen bedeutsamen Umstrukturierungsprozess ein und setzt auf eine Doppelspitze im Vorstand. Wer den Bereich des Verlagsgeschäfts übernehmen wird, ist derzeit noch offen und soll im Zuge eines Auswahlverfahrens entschieden werden.
Klar ist jedoch, dass Philipp Welte, der bislang unter anderem die Segmente "Focus" und "Bunte" leitete, von seiner Rolle in den Verwaltungsrat wechselt und sich aus dem operativen Geschäft zurückzieht. Währenddessen steht fest, dass Marc Al-Hames ab dem 1. Juni als CEO die digitalen Beteiligungen sowie das Investmentgeschäft des Konzerns verantworten wird.
In seinem Zuständigkeitsbereich liegen bekannte Plattformen wie "Xing" und "Nebenan.de". Al-Hames' Aufstieg verdeutlicht die zunehmende Bedeutung digitaler Geschäftsfelder innerhalb des Konzerns. Diese Neuausrichtung folgt auf einen Führungswechsel zu Beginn des Jahres, bei dem der damalige Vorstandsvorsitzende Martin Weiss den Konzern verlassen musste.
Ein interner Machtkampf um strategische Ausrichtungen soll zu dieser Entscheidung geführt haben. Infolgedessen waren die Aufgaben des Vorsitzenden interimistisch vom Vorstand übernommen worden.
Zeitgleich mit dem Führungsumbau wird die vierte Familiengeneration mit Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda sichtbarer innerhalb des Unternehmens, das seit 1903 in den Händen der Familie Burda liegt. Die Geschwister stammen aus der Ehe von Hubert Burda mit Maria Furtwängler und sind seit Februar verstärkt präsent, ohne jedoch operativ tätig zu sein.
Der Konzern mit Standorten in München und Offenburg beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet aktuell einen Jahresumsatz von etwa 2,8 Milliarden Euro. Der Verwaltungsrat, in dem die Familie vertreten ist, bleibt ein zentrales Entscheidungsgremium innerhalb der zu 100 Prozent in Familienbesitz befindlichen Unternehmensgruppe.
Zudem kündigt sich eine weitere personelle Veränderung an: Katharina Herrmann, verantwortlich für Personal, wird im Sommer im Einvernehmen den Konzern verlassen.