Hoffnungsvolle Zeichen für Frieden in der Ukraine beflügeln deutsche Aktienmärkte
Die Aussicht auf ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutlich beflügelt. Der Dax konnte seinen positiven Wochenstart fortsetzen und stieg um 0,97 Prozent auf 23.464,63 Punkte. Hintergrund sind Berichte über Übereinkünfte zwischen Washington und Kiew zu einem US-Friedensplan. Rustem Umjerow, Sekretär des nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, bestätigte auf Facebook eine Übereinkunft über die in Genf ausgehandelten Abkommensbedingungen. Auch aus US-amerikanischen Regierungskreisen wird von einer solchen Einigung berichtet, obgleich Details zu den Plänen und mögliche Reaktionen aus Moskau noch im Unklaren liegen.
Diese Friedenshoffnung führte zu einem "kleinen Freudensprung" des Dax, wie Christine Romar von CMC Markets anmerkt. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welchen Plan Kiew konkret akzeptiert hat, da der ursprüngliche amerikanische Plan in Europa auf Widerstand gestoßen war und nun auf Moskaus Ablehnung stößt. Dies könnte eine Zustimmung der kriegsführenden Partei verzögern.
Auch der MDax konnte mit einem Zuwachs von 1,39 Prozent auf 29.015,89 Punkte punkten. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,8 Prozent, während die Handelsplätze in Zürich und London ähnliche Gewinne verbuchten. Der Dow Jones Industrial schloss zum europäischen Handelsende mit einem Plus von 0,7 Prozent.
Rüstungsaktien, die während des Ukraine-Konflikts stark gefragt waren, beendeten den Tag trotz positiver Friedenssignale überwiegend im Plus. Besonders heraus stachen Rheinmetall, Renk und TKMS mit Zuwächsen. Aktien im Bau- und Baustoffsektor, deren Branchen als Profiteure eines möglichen Wiederaufbaus in der Ukraine gelten, konnten ebenfalls gewinnen. An der Spitze des Dax stiegen Heidelberg Materials, während Hochtief und Salzgitter im MDax zulegten.
Zu den Dax-Gewinnern zählte auch Continental, nachdem die US-Bank Jefferies eine Kaufempfehlung für den Reifenhersteller ausgesprochen hatte. Im Gegensatz dazu fiel Thyssenkrupp Nucera um fast 10 Prozent - der Elektrolysespezialist enttäuschte mit den Ergebnissen des vergangenen Geschäftsjahres und gab einen pessimistischen Umsatzausblick.

