BASF-Chef Kamieth: Deutsche Industrie zeigt sich wandelbar und resilient
Markus Kamieth, der Vorstandsvorsitzende des Chemieriesen BASF, äußerte sich optimistisch zur Zukunft der deutschen Industrie, trotz der aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Lage. In einem Interview mit dem 'Handelsblatt' betonte Kamieth, dass eine Deindustrialisierung Deutschlands nicht in Sicht sei. Deutschland bleibe ein starker Wirtschaftsraum mit einem hohen Anteil der Industrie an der Wertschöpfung, auch wenn er leicht zurückgehen mag. Die Anpassung und Neu-Investitionen der Unternehmen stünden im Vordergrund, um sich den aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Kamieth, der an der Spitze des weltweit größten Chemiekonzerns steht, dämpfte jedoch die Erwartungen hinsichtlich eines schnellen Wirtschaftswachstums. Laut seinen Prognosen wird die deutsche Wirtschaft voraussichtlich erst im Jahr 2026 einen deutlichen Aufschwung sehen, und die Industrie fahre aktuell erkennbar defensiver als noch vor einigen Jahren.
Ein besonderer Fokus lag auf den Herausforderungen der Chemieindustrie, die laut Kamieth die schwierigste Phase seit einem Vierteljahrhundert erlebt. Um mit diesen Schwierigkeiten umzugehen, hat BASF Maßnahmen wie den Umbau des defizitären Stammwerks in Ludwigshafen und organisatorische Umstrukturierungen, einschließlich Stellenabbau und der Veräußerung von Geschäftsbereichen, in die Wege geleitet.
Trotz gewisser Bedenken über die Investitionen in China stellte Chef Kamieth klar, dass Ludwigshafen nach wie vor das Herzstück der BASF-Operationen bleibe. Daraus folgt, dass das Unternehmen weltweit, und insbesondere in Ludwigshafen, weiterhin erheblich investiert – sogar mehr als in ihrem großen Projekt in China.

