Google öffnet Automotive Services: Bundeskartellamt erzwingt Wettbewerb
Das Bundeskartellamt hat einen wichtigen Fortschritt im Bestreben erreicht, der Marktmacht des US-Technologieriesen Google entgegenzuwirken. Die Bonner Behörde berichtet, dass sich Google verpflichtet hat, bestimmte Wettbewerbseinschränkungen bei seinen Digitalprodukten im Automobilbereich zu beseitigen. Mit dieser Einigung wurde ein entsprechendes Verfahren erfolgreich beendet.
Im Mittelpunkt stehen die Google Automotive Services, die den bekannten Kartendienst Google Maps, den App-Store Google Play sowie den Sprachassistenten Google Assistant umfassen. Diese Dienste konnten bislang nur im Paket von Autoherstellern genutzt werden. Zukünftig müssen sie jedoch auch separat lizenziert werden können, um Konkurrenzprodukten eine stärkere Marktposition zu ermöglichen.
Kartellamtschef Andreas Mundt betonte, dass Fahrzeughersteller nun frei zwischen verschiedenen Dienstanbietern wählen und diese nach Kundenbedürfnissen kombinieren können. Das biete alternative Chancen für Anbieter, in Kooperation mit Fahrzeugherstellern innovative Infotainment-Lösungen zu entwickeln.
Zusätzlich werden vertragliche Einschränkungen aufgehoben, die vom Kartellamt als restriktiv eingestuft wurden. Google verpflichtet sich außerdem, die Interoperabilität zu fördern - also die reibungslose Zusammenarbeit verschiedener Dienste, auch wenn diese von unterschiedlichen Anbietern stammen. Dies ermöglicht es künftig einem Autobauer beispielsweise auf den Google-Sprachassistenten zu verzichten und stattdessen Amazons Alexa zu integrieren, die Googles Kartenmaterial nutzen könnte.
Auch die Plattform Google Maps erfährt eine Lockerung der Restriktionen, die bislang Firmenkunden wie Lieferdiensten nur eine eingeschränkte Kombination mit anderen Diensten erlaubt hatte. Diese Beschränkungen sind jetzt aufgehoben und ermöglichen den Kunden eine größere Flexibilität und Auswahl. Anwender können so kostengünstigere Dienste in ihre Anwendungen integrieren und eigene Alternativen entwickeln.
Ein Google-Sprecher betonte, dass ihre Plattformen stets Innovation und Auswahl für Entwickler, Autohersteller und Verbraucher geboten hätten. Man werde weiterhin Produkte unterstützen, die dem Endverbraucher zugutekommen.