Fritz-Kola kehrt Verband der Familienunternehmer den Rücken
Der bekannte Hamburger Getränkehersteller Fritz-Kola zieht sich als Reaktion auf politische Entwicklungen aus dem Verband der Familienunternehmer zurück. Ausschlaggebend für diesen Schritt war die Öffnung des Verbands für Gespräche mit der AfD, einer Partei, die in der politischen Landschaft Deutschlands stark polarisiert. Fritz-Kola betonte, dass eine offene und demokratische Gesellschaft die Grundlage ihres wirtschaftlichen Handelns bilde, weshalb sie ihre Mitgliedschaft beendeten. Damit reiht das Unternehmen sich in eine Liste prominenter Austritte ein, zu der auch die Drogeriemarktkette Rossmann und der Hausgerätehersteller Vorwerk zählen.
Zuvor hatte der Verband bei einem Parlamentarischen Abend in Berlin erstmals Vertreter der AfD eingeladen, was einiges Aufsehen erregte. Diese Entscheidung hat gemischte Reaktionen ausgelöst. So befürwortet der dm-Chef Christoph Werner trotz bereits früher erklärtem Austritt des Unternehmens eine sachliche Auseinandersetzung mit der Partei und lehnt eine pauschale Verdammung der AfD ab, während die Gewerkschaften wie Verdi und der Deutsche Gewerkschaftsbund eine klare Abgrenzung fordern.
Ebenso hat sich der Berliner Unternehmer Harald Christ vom Verband distanziert, da die aktuelle politische Haltung nicht mehr seinen Vorstellungen einer freiheitlich und weltoffenen Wirtschaftspolitik entspricht. Der Verband selbst verteidigt seinen Kurs, betonte jedoch, dass er nicht auf eine Regierungsbeteiligung der AfD hinarbeiten wolle. Man wolle vielmehr den Diskurs mit unterschiedlichen politischen Akteuren suchen, ohne deren Standpunkte vollends zu übernehmen.

