Investmentweek

Frankreich investiert 109 Milliarden Euro in die Zukunft

11. Februar 2025, 13:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Während die USA und China mit Milliardenprojekten vorpreschen, will Frankreich sich als europäischer Vorreiter in der Künstlichen Intelligenz positionieren. Präsident Macron kündigt gigantische Investitionen an – und sendet eine klare Warnung nach Brüssel.

Frankreich setzt auf KI – aber nicht um jeden Preis

Künstliche Intelligenz verändert die Welt – und Europa droht den Anschluss zu verlieren. Während die USA mit Donald Trumps „Stargate-Projekt“ ein gigantisches Investitionsprogramm von 500 Milliarden Dollar gestartet haben und China mit Unternehmen wie DeepSeek aufholt, will Frankreich jetzt gegensteuern. Präsident Emmanuel Macron kündigte vor dem internationalen KI-Gipfel in Paris Investitionen von insgesamt 109 Milliarden Euro an.

Seine Botschaft ist eindeutig: Frankreich will nicht nur mitspielen, sondern eine Führungsrolle in Europa übernehmen. Doch Macron macht auch klar, dass Regulierung und Innovation im Gleichgewicht bleiben müssen – eine Warnung in Richtung Brüssel.

Europa im Dilemma: Regulierung oder Innovation?

Der KI-Gipfel in Paris bringt hochrangige Politiker und Tech-Größen zusammen. Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Vizepräsident J.D. Vance und Indiens Premierminister Narendra Modi sind dabei. Auch Microsoft-Präsident Brad Smith, OpenAI-Chef Sam Altman und Google-Boss Sundar Pichai nehmen teil.

Zentrale Fragen: Wie kann Europa im globalen KI-Wettrennen bestehen? Und wie viel Regulierung braucht es?

Europa zwischen Regulierung und Innovation – Während Start-ups mehr Freiheiten fordern, mahnen Experten, dass ein zu zögerlicher Kurs Europa technologisch zurückwerfen könnte.

Macron warnte davor, dass Europa sich mit übermäßiger Bürokratie selbst im Weg stehen könnte. „Es besteht die Gefahr, dass einige gar keine Regeln vorgeben – das ist gefährlich. Aber es gibt auch das Risiko, dass Europa zu viele Regeln setzt und sich so von Innovationen abkoppelt.“

Der EU AI Act, das weltweit erste übergreifende KI-Gesetz, ist bereits beschlossen. Doch die Kritik wächst: Während die USA und China Milliarden investieren, könnte Europa sich selbst fesseln.

Macrons 109-Milliarden-Euro-Plan

Frankreich will mit seiner massiven KI-Investition ein Gegengewicht zu den USA und China schaffen. „Das ist unser Stargate-Projekt“, sagte Macron. Doch mit 109 Milliarden Euro ist Frankreichs Budget weit entfernt von den 500 Milliarden Dollar, die die USA für ihr KI-Programm angekündigt haben.

Das Geld soll in Forschung, Start-ups, Infrastruktur und Bildungsinitiativen fließen. Die französische Regierung setzt vor allem auf Gesundheitswesen, Bildung und Industrieanwendungen – Bereiche, in denen Europa technologisch noch mithalten kann.

Doch ein entscheidender Punkt bleibt offen: Reicht das aus, um wirklich eine globale Führungsrolle einzunehmen?

Start-ups fordern mehr Tempo

Der Druck auf die EU wächst. Deutsche und französische Start-ups warnen davor, dass Europa seine technologische Souveränität verlieren könnte. Der Branchenverband France Digitale fordert eine klare Strategie, um KI-Entwicklung gezielt zu fördern.

„Europa muss aufhören, nur über Regulierung zu sprechen und anfangen, Innovationen aktiv zu unterstützen“, heißt es in einem gemeinsamen Statement mit dem European Startup Network.

Auch der deutsche Digitalverband Bitkom kritisiert, dass Europa sich zu sehr auf Regulierungsfragen konzentriert. „Unternehmen brauchen Planungssicherheit, keine neuen Bürokratiehürden“, so Susanne Dehmel von Bitkom.

Der KI-Boom hat seinen Preis

Während Investoren und Politiker über Milliardenbudgets sprechen, schlagen Umweltorganisationen Alarm. AlgorithmWatch warnt, dass die weltweite KI-Entwicklung einen massiv steigenden Energieverbrauch verursacht.

„Die Mentalität ‚Je größer, desto besser‘ gerät außer Kontrolle. Die gigantischen Rechenzentren verbrauchen Unmengen an Energie – und das wird im aktuellen KI-Hype völlig ausgeblendet“, so die Organisation.

Frankreich setzt stark auf Atomstrom, um seinen Energiebedarf zu decken. Doch ob das ausreicht, um den CO₂-Fußabdruck der KI-Industrie zu minimieren, bleibt fraglich.

Das könne Sie auch interessieren:

Deutschland im Bürokratie-Dilemma – warum Unternehmer resignieren
Jeder will Bürokratie abbauen, aber nichts passiert: In Deutschland kämpfen Unternehmen mit ineffizienten Behörden, endlosen Antragsverfahren und widersprüchlichen Regeln. Drei Unternehmer berichten, warum sie fast aufgegeben hätten – und welche Lösungen es gibt.

Finanzen / Global
[InvestmentWeek] · 11.02.2025 · 13:00 Uhr
[3 Kommentare]
Analysten sehen hohes Potenzial bei australischer Verteidigungsaktie EOS
Der Rücksetzer von DroneShield verändert die Ausgangslage Der Hype um DroneShield hat in wenigen Wochen einen Dämpfer bekommen. Nach einem Jahresplus von fast 200 Prozent rutschte die Aktie deutlich ab und entfernte sich weit vom Oktoberhoch. Die Mischung aus abruptem Führungswechsel, millionenschweren Insiderverkäufen und einer fehlerhaften Auftragsmeldung hat das Vertrauen eines Marktes […] (00)
vor 48 Minuten
Unterricht in einer Grundschule
Wiesbaden (dpa) - Bund, Länder und Gemeinden haben im vergangenen Jahr rund 198 Milliarden Euro für den Bereich Bildung ausgegeben. Das waren nominal 7 Prozent oder 13 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Pro Kopf investierten sie damit 2.400 Euro, nach 200 Euro mehr als im Jahr 2023. Bezogen auf Menschen unter 30 Jahren waren es mit 8.000 Euro deutlich […] (00)
vor 3 Minuten
Mikroplastik: Über diese fünf Mechanismen schaden die winzigen Plastikteile unserem Gehirn
Mikroplastik hat sich in den vergangenen Jahren von einem Randthema der Umweltforschung zu einem globalen Gesundheitsaspekt entwickelt. Die winzigen Kunststoffpartikel entstehen durch Zerfall alltäglicher Produkte, sie gelangen in Gewässer, Böden, Nahrungsmittel, Trinkwasser und letztlich auch in den menschlichen Körper. Vieles daran wirkt vertraut: Plastik ist überall, seine Spuren ebenfalls. […] (00)
vor 13 Stunden
Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen
Berlin (dpa) - Junge Leute in Deutschland im Alter zwischen 16 und 18 Jahren nutzen die großen Social-Media-Plattformen weniger intensiv als noch vor einem Jahr. Laut einer von der Postbank in Auftrag gegebenen Studie büßten Instagram, YouTube, WhatsApp, TikTok, Snapchat und Facebook an Reichweite ein. Nur Pinterest konnte leicht zulegen. Instagram und YouTube vorne Instagram und YouTube werden […] (00)
vor 3 Stunden
Star Wars: KOTOR-Remake in neuen Händen? – Bericht enthüllt überraschenden Entwicklerwechsel
Das Rätsel um das Star Wars: Knights of the Old Republic-Remake bekommt eine neue Wendung. Laut einem aktuellen Bericht wird das lang erwartete Projekt nicht mehr nur von Saber Interactive, sondern nun auch von Mad Head Games entwickelt. Jenem Studio, das bislang unter dem Radar an einem geheimen AAA-Spiel „basierend auf einer berühmten Marke“ arbeitete. Die Hinweise sprechen nun eine deutliche […] (00)
vor 13 Stunden
ProSieben Maxx feiert Studio-Ghibli-Tag
Und liefert am nächsten Tag frische «One Piece»-Folgen nach. ProSieben Maxx macht den 29. Dezember zu einem Fest für Anime-Fans: Der Sender widmet nahezu den gesamten Tag den Meisterwerken von Studio Ghibli und zeigt sechs prägende Titel aus der Anime-Geschichte. Viele der Filme liefen bereits am Vortag im Rahmen des großen Ghibli-Wochenendes, bekommen aber nun noch einmal eine prominente Platzierung. Der Thementag startet um 10: 30 Uhr mit dem […] (00)
vor 1 Stunde
Deutschland - Brasilien
Dortmund (dpa) - Im WM-Teamhotel der deutschen Handballerinnen breitet sich Weihnachtsstimmung aus. Schon im Foyer der Vier-Sterne-Herberge in Rotterdam sorgen riesige, festlich dekorierte Tannen für eine besinnliche Atmosphäre. Auf dem Wunschzettel des DHB-Teams steht in diesem Jahr vor allem eine Geschenkidee ganz oben: Eine Kette am liebsten mit einem goldenen Anhänger. Aber auch Silber oder […] (00)
vor 1 Stunde
Italien: Goldreserven als Volkseigentum
Herisau, 11.12.2025 (PresseBox) - Nach den USA und Deutschland ist Italien auf Platz Nummer drei der größten Goldreserven. Anzeige/Werbung - Dieser Artikel wird verbreitet im Namen von U.S. GoldMining Inc., Southern Cross Gold Consolidated Ltd ., mit der die SRC swiss resource capital AG bezahlte IR-Beraterverträge unterhält. Ersteller: SRC swiss resource capital AG·Autorin: Ingrid Heinritzi ·Erstveröffentlichung: 10.12.2025, 18: 20 […] (00)
vor 1 Stunde
 
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert
Berlin (dpa) - Der frühere Bundestagsabgeordnete und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wird […] (00)
Europas Chipindustrie 2026: Diese Schritte sind jetzt unverzichtbar
Europas Schlüsselfrage: Warum dominiert die KI-Welle fast ausschließlich die USA? Seit KI-Modelle wie […] (00)
Peter Thiel wirft Nvidia aus dem Portfolio – was hinter dem radikalen Schritt steckt
Ein vollständiger Ausstieg zur Unzeit Peter Thiel, Mitgründer von Palantir und PayPal, hat im […] (00)
Spannungen zwischen Venezuela und USA
Caracas/Washington (dpa) - Die venezolanische Regierung hat die Erstürmung eines Öltankers vor […] (04)
Jacob Elordi
(BANG) - Jacob Elordi wurde von Heath Ledger zum Schauspielern inspiriert. Der 28-jährige […] (00)
Rina Lipa gibt ihr Spielfilmdebüt als skrupellose Kriminelle.
(BANG) - Rina Lipa gibt ihr Spielfilmdebüt als skrupellose Kriminelle. Die 24-jährige […] (00)
coin, currency, ethereum, ether, bitcoin, crypto currency, block chain, finance, dice, digital, virtual, ethereum, ethereum, ethereum, ethereum, ethereum
Dogecoin begann einen frischen Rückgang unterhalb der $0.1450-Zone gegenüber dem US- […] (00)
Real Madrid - Manchester City
Madrid (dpa) - Erling Haaland hat Real Madrid noch tiefer in die Krise geschossen und die […] (04)
 
 
Suchbegriff