Europäische Rüstungsindustrie: Ruf nach engerer Zusammenarbeit
General Michiel van der Laan, der ranghöchste militärische Vertreter der Europäischen Union, hat sich für eine intensivere Kooperation der europäischen Rüstungsunternehmen ausgesprochen. Der Generalleutnant betont, dass eine Harmonisierung der Verteidigungssysteme eine bessere Zusammenarbeit ermögliche. Anlässlich eines Treffens der militärischen Führungsriege der EU in Ulm hob van der Laan hervor, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Waffensysteme mit verschiedener Logistik und Munition keine sinnvolle Lösung darstelle. Eine gestärkte Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Verteidigungsindustrie sei entscheidend, um die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Truppen zu steigern. Die derzeitige Konkurrenzsituation zwischen den Rüstungsherstellern müsse deshalb in eine kooperative Allianz überführt werden.
Van der Laan fungiert in Brüssel unter der Leitung der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und ist losgelöst von der NATO-Struktur. Die europäische Militärorganisation ist deutlich kleiner und kümmert sich um Auslandseinsätze, etwa in Bosnien. Einmal jährlich treffen sich die Kommandanten der Mitgliedsstaaten, um Missionsplanungen und aktuelle Operationen zu besprechen.
Zu den Standorten der Hauptquartiere gehört neben Ulm auch Paris, Rom, Rota in Spanien, Larissa in Griechenland und Krakau. Diese Kommandos koordinieren im Krisenfall die Operationen der Luft- und Landstreitkräfte.

