Europa: Ein Kontinent erwacht zu ökonomischer Stärke
Europa, ein Kontinent der Vielfalt, ist gerufen, sein wirtschaftliches Potenzial zu erkennen und auszuschöpfen. Das betonte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem deutsch-spanischen Wirtschaftsforum in Madrid. Mit über 450 Millionen Menschen als Teil der Europäischen Union sei der Wirtschaftsraum ein globaler Gigant, dessen Einfluss ausgeschöpft werden müsse. Um dies zu erreichen, fordert Steinmeier eine Politik, die Europa effizienter und entschlussfreudiger macht.
Besonders der Druck durch geopolitische Spannungen wie den russischen Krieg in der Ukraine und das unvorhersehbare Verhalten der USA auf internationaler Bühne erfordere Standhaftigkeit. Europa solle nicht nur bestehen, sondern auch aktiv entgegentreten. Steinmeier betont die Notwendigkeit, ein Kontinent der Innovation und der Widerstandskraft zu sein, der zugleich demokratische Werte wie Fairness, offenen Wettbewerb und Vertrauenswürdigkeit wahrt.
In Madrid wurde das Forum auch durch Spaniens König Felipe VI. eröffnet, der Deutschland mehr Zusammenarbeit im Infrastruktur- und Rüstungsbereich anbot. Spanien, so Felipe, verfüge über exzellente Firmen, die bereits deutsche Rohstoffengpässe gemildert hätten—eine Kooperation, die auf Mobilität und Elektromobilität in Zukunft ausgeweitet werden könnte.
Bei einem Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez wurden die engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hervorgehoben. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Spanien gilt als Motor für den Fortschritt in Europa. Steinmeier unterstrich die Notwendigkeit, die Partnerschaft angesichts veränderter geopolitischer Bedingungen weiter zu vertiefen.
Den Höhepunkt seines Staatsbesuchs in Spanien bildet Steinmeiers Fahrt ins Baskenland, wo er in Gernika der Opfer des deutschen Bombenangriffs von 1937 gedenkt. Die Stadt, durch die „Legion Condor“ im spanischen Bürgerkrieg fast vollständig zerstört, steht als Mahnmal für Frieden und den Wert zwischenstaatlicher Zusammenarbeit.

