Düstere Wolken über Chinas Industrie: Handelskonflikt mit den USA belastet Stimmung stark
Die jüngste Veröffentlichung des chinesischen Einkaufsmanagerindex (PMI) offenbart die immensen Herausforderungen, vor denen das verarbeitende Gewerbe der Volksrepublik aufgrund des andauernden US-Handelsstreits steht. Mit 49 Punkten, 1,5 Punkte unter dem Vormonatswert und unter den Erwartungen vieler Experten, sendet der PMI ein klares Signal: Der Optimismus in den chinesischen Fabriken schwindet. Dieses Signal birgt Bedeutung für Analysten und Wirtschaftsexperten, da PMI-Werte unter 50 auf eine sich verstärkende Skepsis seitens der Einkaufsmanager hindeuten. Der staatliche PMI schöpft seine Daten vor allem aus großen Staatsunternehmen.
Neben dem staatlichen Index veröffentlichte das Medium "Caixin" einen PMI-Wert von 50,4 Punkten für kleinere, exportorientierte Privatunternehmen, der ebenfalls nachgibt. Der Rückgang neuer Bestellungen, verursacht durch die angespannte handelspolitische Situation, drückt zunehmend auf die Stimmung. Seit dem Aufflammen des Handelskonflikts mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der die Importzölle mehrfach angehoben hat, werden für chinesische Waren bei ihrer Einfuhr bis zu 145 Prozent an Aufschlägen fällig.
Dem folgte China mit Gegenmaßnahmen: Neben hohen Zusatzzöllen auf amerikanische Importe gibt es Berichte, dass der Export bestimmter Produkte eingeschränkt und Vereinbarungen zur Abnahme neuer Flugzeuge von Boeing auf Eis gelegt wurden. Ausgenommen blieben allerdings einige Technikprodukte, bei denen China auf US-Importe angewiesen ist. Trotz Anspannung im Handelsstreit bleibt die Hoffnung auf eine Entspannung fraglich. Während Trump zwar von laufenden Verhandlungen spricht, dementiert die chinesische Seite dies.
Zur Bekräftigung seines Wachstumsziels von rund fünf Prozent für dieses Jahr trotz Wirtschaftsproblemen verspricht China staatliche Unterstützung für von US-Zöllen betroffene Unternehmen. Zeitgleich intensivierte Peking seine Kommunikationsmaßnahmen und veröffentlichte ein Video mit dem Titel „Niemals niederknien“, das China als beständigen wirtschaftlichen Partner darstellen soll und spektakuläre Bilder gegen düstere US-Aufnahmen setzt. Peking sorgt sich, dass Washington andere Nationen zu ähnlichen handelspolitischen Maßnahmen drängen könnte.