Deutsche Bahn plant umfangreichsten Ersatzverkehr Deutschlands: Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin
Die Deutsche Bahn kündigt an, die Auswirkungen der bevorstehenden Sperrung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin mit einem beispiellosen Ersatzverkehr per Bus abzumildern. Dieser gilt als der umfangreichste in Deutschland. Besonders an Spitzenzeiten sollen bis zu 173 Busse auf 26 Linien eingesetzt werden, um die entfallenden Halte im Nahverkehr zu bedienen und dabei täglich bis zu 86.000 Kilometer zu überbrücken.
Um den Reisenden den Übergang so angenehm wie möglich zu gestalten, setzt die Bahn auf eine hochwertige Ausstattung der Busse. Barrierefreiheit, große Informationsbildschirme, Steckdosen an den Plätzen und ein WLAN-Netz in allen Fahrzeugen sollen den Komfort gewährleisten, wie Fahrplanmanager Silvio Künkel betont.
Die Direktverbindung zwischen Hamburg und Berlin zählt mit 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen täglich zu den wichtigsten Strecken. Von August 2025 bis April 2026 wird dieses Teilstück für eine umfassende Sanierung vollkommen gesperrt. Fernverkehrszüge werden in dieser Zeit umgeleitet, was die Reisezeit um 45 Minuten verlängert. Parallel dazu übernimmt das Busunternehmen Ecovista den Ersatzverkehr, da der Bahn-Tochter nicht der Zuschlag erteilt wurde.
Die Sanierung ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms der Deutschen Bahn, das darauf abzielt, 41 stark befahrene Korridore in den kommenden Jahren zu modernisieren und die Pünktlichkeit zu erhöhen. Bereits im letzten Jahr begann das Projekt mit der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt. Für die Strecke Hamburg-Berlin, die mit etwa 280 Kilometern viermal so lang ist, werden 180 Kilometer Gleise und 200 Weichen erneuert. Zudem ist der Bau von sechs neuen Überleitstellen geplant, um eine effektivere Begegnung von Personen- und Güterzügen zu ermöglichen. Auch an 28 Bahnhöfen entlang der Strecke sind Bauarbeiten vorgesehen.