Commerzbank: Gewinnrückgang belastet Aktie – Übernahmekampf mit Unicredit bleibt Thema
Die Commerzbank hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang auf 591 Millionen Euro gemeldet – rund acht Prozent weniger als im Vorjahr und deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Hauptgrund: Eine deutlich höhere Steuerquote. Die Aktie fiel zum Handelsstart um rund vier Prozent.
Operativ läuft es jedoch stabiler, als der Überschuss vermuten lässt. Der Betriebsgewinn lag bei 1,05 Milliarden Euro nahezu auf Höhe der Prognosen, und auf Neunmonatssicht erreicht die Bank mit 3,4 Milliarden Euro sogar einen Rekordwert. Besonders positiv überraschte das Firmenkundengeschäft: Der Gewinn dort stieg um 15 Prozent und lag über den Erwartungen. Die Sparte profitierte von höherer Kreditnachfrage und geringerer Risikovorsorge.
Die Privatkundensparte sammelte dank einer Zinsaktion sieben Milliarden Euro an neuen Einlagen ein, blieb ergebnisseitig aber hinter den Prognosen.
Im Hintergrund läuft weiter der Machtkampf: Unicredit hält inzwischen knapp 29 Prozent an der Commerzbank und drängt auf eine Übernahme. Vorstandschefin Bettina Orlopp setzt dem steigende Gewinne, Dividenden und Aktienrückkäufe entgegen – ein weiteres Rückkaufprogramm über bis zu 600 Millionen Euro ist bereits beantragt.
Für das Gesamtjahr bestätigt die Bank ein Gewinnziel von 2,5 Milliarden Euro. Den Zinsüberschuss und die Prognose zur Risikovorsorge hebt sie leicht an.
Fazit: Schwächerer Quartalsgewinn, aber solide operative Entwicklung – die Commerzbank spielt weiter auf Zeit im Übernahmeduell mit Unicredit.


