Cannamedical strebt an die Börse – Erwartet Umsatzsteigerung durch Legalisierung

Der Bundestag wird in Kürze über die Legalisierung von Cannabis abstimmen

Der Bundestag wird in Kürze über die Legalisierung von Cannabis entscheiden. Die Auswirkungen auf Cannamedical Pharma sind deutlich: Das Unternehmen erwartet eine teils zehnfache Steigerung des Umsatzes bis 2024 auf 200 bis 250 Millionen Euro.

Dies würde sich durch die vorangetriebene Legalisierung durch die Bundesregierung und leichtere Verfügbarkeit von Cannabisprodukten zur Schmerztherapie ergeben. Gründer David Henn gab gegenüber dem Handelsblatt bekannt, dass Cannamedical im Falle einer Legalisierung im kommenden Jahr einen Börsengang vorziehen würde – als Wunschtermin gilt hier 2024, aber auch ein IPO im Jahr 2025 sei wahrscheinlich.

Laut Henn ist Cannamedical mit der Marke Cannamedical seit sieben Jahren auf dem Markt und bei Cannabis-Arzneimitteln in Deutschland mit einem Marktanteil von 25 Prozent aktuell Marktführer. Um das geplante Wachstum zu finanzieren, sind jetzt schon umfangreiche Vorkehrungen für die Börsennotiz getroffen, ebenso wie Kapazitäten, um bis zu 100 Tonnen Cannabis im Jahr zu verarbeiten und abzupacken, die dem Stand von 2022, als lediglich 15 Tonnen an deutsche Apotheken geliefert wurden, mehr als versechsfachen würden.

Zudem profitiert das Unternehmen von Online-Apotheken, die rund die Hälfte des Markts decken – wo für 2024 ein Umsatz von bis zu 300 Millionen Euro und eine Ebitda-Marge von knapp 30 Prozent erwartet wurden. Für 2023 beträgt der Umsatz 35 Millionen und die Rendite 25 Prozent.

Bislang war das Beschaffen von Cannabis-Produkten nur unter deutlich strengen Auflagen und einem Betäubungsmittel-Rezept möglich, künftig soll es dann per normalem Arztrezept und auch aus der Ferne – durch ein Rezept aus einer Videokonferenz – erhältlich sein, so Henn. Ebenso schätzen Experten den Schwarzmarkt für Cannabisprodukte für Selbsttherapie und zu Unterhaltungszwecken auf ein Vielfaches des von Statista für 2023 in Deutschland geschätzten Marktvolumens von rund einer Milliarde Euro ein.

Die freigestellte Cannabis-Menge soll auf 25 Gramm pro Person und nur drei anbaubaren Pflanzen pro Privatperson begrenzt werden. Obwohl manche Branchenvertreter auf eine Freigabe gehofft, die ein viel höheres Wachstum der Nachfrage ermöglicht hatten, halten Experten einige der bereits aufgebauten Kapazitäten für Verarbeitung, Lagerung und Vertrieb aufgrund der neuen Pläne für nicht lohnenswert und es haben auch schon erste Firmen umstrukturiert oder Insolvenz angemeldet. Vom aktuell etwa 80 Anbietern in Deutschland erwartet Henn, dass die Hälfte schon bald verschwinden wird.

Cannamedical Pharma gehört zu 29 Prozent Gründer Henn, von den übrigen Anteilen halten Orkila Capital, eine Private-Equity-Firma, Justin Hartfield, Steve Wiggins sowie Bernhard Maier. Auf 85 Millionen Euro Eigenkapital wurde das Unternehmen dabei mit 200 Millionen Euro bewertet. Im Falle eines Börsengangs würden hier dann Aktien im Gesamtwert von 150 Millionen Euro angeboten.

Mit JP Morgan und Berenberg sei man zu dieser Option bereits im Gespräch.

Laut Bundesgesundheitsministerium gaben 2021 rund 9 Prozent aller Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren an, Cannabis in den letzten zwölf Monaten konsumiert zu haben. Wenn Cannabis dem Betäubungsmittelgesetz entzogen wird und der Besitz die oben genannten Bedingungen nicht übersteigt, soll es künftig straffrei sein.

Finanzen
[Eulerpool News] · 02.10.2023 · 11:00 Uhr
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