Burda Media: Strategische Weichenstellungen mit neuer Doppelspitze
Der renommierte Medien- und Digitalkonzern Hubert Burda Media vollzieht einen richtungsweisenden Wandel an seiner Unternehmensspitze. Mit der Etablierung einer Doppelspitze soll die Geschäftsführung künftig in zwei unterschiedliche, aber komplementäre Bereiche aufgeteilt werden. Während einer der beiden CEOs sich um die Verlagsgeschäfte kümmern wird, bleibt die Identität dieser Person vorerst unter Verschluss, da ein Auswahlprozess noch aussteht.
Der erfahrene Manager Philipp Welte, der bislang die Zeitschriften wie "Focus" und "Bunte" verantwortete, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück und wechselt perspektivisch in den Verwaltungsrat. Bis zu seiner endgültigen Berufung behält er jedoch die Verantwortung für das Publishing-Geschäft im Bereich Burda Media.
Der zweite CEO-Kandidatenposten hingegen ist klar besetzt. Marc Al-Hames übernimmt ab dem 1. Juni die Führung über die digitalen Investitionen und Beteiligungen von Burda. Zu den bekannten Portalen in seinem Verantwortungsbereich zählen die Jobplattform "Xing" sowie die Nachbarschaftsplattform "Nebenan.de".
Diese personellen Veränderungen folgen auf einen internen Machtkampf, der im Januar 2024 zum überraschenden Abgang von Martin Weiss, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden, führte. Die neue Doppelspitze wird als strategische Grundlage angesehen, um die verschiedenen Geschäfte der Burda-Gruppe flexibler zu steuern. Dies umfasst das Erbe von Verleger Hubert Burda, der seit Jahrzehnten die deutsche Medienlandschaft prägt und gleichzeitig frühzeitig in digitale Innovationen investierte.
Parallel dazu vollzieht sich ein Generationenwechsel an der Unternehmensspitze. Seit Februar 2024 sind Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda, Teil der vierten Burda-Generation, stärker in das Unternehmen eingebunden. Während die operative Leitung beim Vorstand verbleibt, übernimmt der Verwaltungsrat, in dem die Familie vertreten ist, leitende Funktionen innerhalb des Konzerns.
Weitere Veränderung bringt der Abgang der Personalvorständin Katharina Herrmann im Sommer mit sich, der laut Unternehmensangaben einvernehmlich erfolgt.