Borderlands 4 verschlingt bereits 6 Jahre Entwicklungszeit – Was Gearbox so lange im Geheimen getrieben hat
In einer überraschenden Offenbarung, die selbst hartgesottene Branchenkenner aufhorchen lässt, hat Randy Parnell, Chief Creative Officer bei Gearbox Entertainment, den Vorhang über eines der bestgehüteten Geheimnisse der Spielebranche gelüftet: Borderlands 4 befindet sich bereits seit sage und schreibe sechs Jahren in der Entwicklung. Im neuesten „Creator’s Voice“-Video, das speziell die Nintendo Switch 2-Version des Spiels thematisiert, enthüllte Parnell, dass die Arbeiten am vierten Hauptableger der chaotischen Shooter-Looter-Reihe unmittelbar nach der Fertigstellung von Borderlands 3 im Jahr 2019 begannen.
Das Milliarden-Dollar-Universum: Größer, teurer, riskanter
Die schiere Dimension des Projekts lässt selbst die ohnehin nicht bescheidenen Vorgänger verblassen. Gearbox bezeichnet Borderlands 4 vollmundig als ihr „größtes Universum“ überhaupt und verspricht – ganz in der Tradition der Serie – Milliarden von Waffen und Accessoires, die auf Spieler warten. Doch hinter den beeindruckenden Zahlen und Marketing-Superlativen verbirgt sich eine Wahrheit, die das Unternehmen weniger gern in den Vordergrund stellt: Die kostspielige Wette auf einen einzigen Titel.
Insider berichten von einem Budget, das mehr als doppelt so hoch ausfällt wie jenes von Borderlands 3 – ein finanzieller Kraftakt, der sich möglicherweise auch im Verkaufspreis niederschlagen wird. Branchenbeobachter rechnen mit einer Preismarke von 80 Euro, was das Spiel in eine neue Preiskategorie katapultieren würde, die selbst für AAA-Produktionen ungewöhnlich ist.
Die verborgene Kehrseite: Geopferte Innovationen für den sicheren Hafen
Was Parnell in seiner enthusiastischen Präsentation wohlweislich unerwähnt ließ, sind die Kollateralschäden der langwierigen Entwicklung. Laut einem aufsehenerregenden Bericht von Kotaku aus dem vergangenen Jahr sah sich Gearbox gezwungen, „aufregende neue Projekte und IPs“ auf Eis zu legen, um alle verfügbaren Ressourcen auf Borderlands 4 zu konzentrieren. Sogar die Führungsebene soll umstrukturiert worden sein, um die Fertigstellung des Flaggschiff-Titels zu garantieren – ein drastischer Schritt, der die immense Bedeutung des Projekts für das finanzielle Überleben des Studios unterstreicht.
Diese Enthüllungen werfen ein faszinierendes Licht auf die Hochrisiko-Strategie von Gearbox: Alles auf eine Karte zu setzen, statt das Portfolio zu diversifizieren. In einer Branche, in der ein einziger Flop existenzbedrohend sein kann, erscheint diese Herangehensweise gleichermaßen mutig wie beunruhigend.
Zwischen Tradition und Innovation: Was erwartet uns wirklich?
Während die sechsjährige Entwicklungszeit beeindrucken mag, bleibt die entscheidende Frage: Hat Gearbox die Zeit genutzt, um tatsächlich bahnbrechende Neuerungen zu implementieren, oder handelt es sich letztlich um eine aufwendig polierte Variation des bekannten Spielprinzips? Die jüngsten Gameplay-Vorschauen deuten auf einige interessante Änderungen hin – etwa die Entfernung der Minimap zugunsten eines immersiveren Erlebnisses – doch ob diese Anpassungen ausreichen, um die enormen Erwartungen zu erfüllen, bleibt abzuwarten.
Bemerkenswert ist auch die Veröffentlichung für die Nintendo Switch 2, was Borderlands 4 zu einem der ersten großen Multiplattform-Titel macht, der die nächste Nintendo-Konsole unterstützt. Dieser Schritt könnte auf technische Kompromisse hindeuten, könnte aber auch bedeuten, dass die Switch 2 leistungsfähiger ist als viele Beobachter vermuten.
Der Countdown läuft: Was bis zum September noch enthüllt wird
Mit dem Veröffentlichungsdatum am 12. September 2025 für Xbox Series X/S, PS5, PC und Nintendo Switch 2 verbleiben nur noch wenige Monate, bis Spieler selbst beurteilen können, ob sich die lange Wartezeit und die konzentrierten Ressourcen gelohnt haben. Bis dahin dürfte Gearbox seine Marketingmaschinerie auf Hochtouren laufen lassen, um die Vorfreude auf den nächsten Vault-Hunter-Ausflug zu schüren.