Bundesnetzagentur erhöht Druck auf die Deutsche Post: Mehr Service gefordert
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sendet eine klare Botschaft an die Deutsche Post: Sollten die zugesagten Verbesserungen im Service ausbleiben, drohen empfindliche Strafen. Im Gespräch mit der Funke Mediengruppe betonte Müller, dass die Behörde auf Verbesserungen in den Dienstleistungen der Deutschen Post bestehe. Diese seien vom Unternehmen zugesichert worden, doch sollte das Unternehmen die Erwartungen enttäuschen, stehen der Agentur laut Gesetzeslage verschiedene Maßnahmen zur Verfügung.
Über den Sommer erreichten die Beschwerden über die Postdienstleistungen und ihrer Konkurrenten einen neuen Höhepunkt. Im ersten Halbjahr wurden knapp 23.000 Beschwerden gezählt, ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein großer Teil der Unzufriedenheit, nämlich 89 Prozent, fiel auf den Marktführer Deutsche Post/DHL.
Obwohl sich die Lage inzwischen leicht entspannt hat, beobachtet die Bundesnetzagentur die Entwicklungen genau. Müller gibt sich offen für das Vorhaben der Deutschen Post, Filialen durch Automaten zu ersetzen. Diese Lösung könnte insbesondere für Berufstätige praktisch sein, da der Zugang zu den Dienstleistungen rund um die Uhr gewährleistet wäre. Ein Automat kann jedoch nur nach einer umfassenden Abwägung und Rücksprache mit der Kommune eine Filiale ersetzen.
Die Deutsche Post kämpft seit Jahren mit der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, die vorschreiben, dass in Gemeinden ab 2.000 Einwohnern eine Filiale vorhanden sein muss, die zudem in bewohnten Gebieten nicht weiter als zwei Kilometer entfernt liegen darf. Anfang des Jahres wurden erstmals Automaten als offizielle Filialen anerkannt, die neben Basisdienstleistungen auch eine Videoberatung anbieten.

