Brauerei-Sterben in Deutschland: Energiepreise und Konsumverhalten im Fokus
Der traditionsreiche Biermarkt in Deutschland verzeichnet einen spürbaren Rückgang bei der Anzahl der aktiven Brauereien. Einmal mehr zeigt sich der Einfluss externer Faktoren: Hohe Energiekosten und ein sinkender Bierabsatz haben im vergangenen Jahr zur Schließung zahlreicher Brauereien geführt. Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes hat sich die Gesamtzahl der Brauereien um 3,4 Prozent auf 1.459 Betriebe reduziert – das entspricht 52 Brauereien weniger als im Vorjahr.
Die Zeiten, in denen Brauereien wie Pilze aus dem Boden schossen, scheinen vorerst vorbei. Der bisherige Höchststand von 1.552 Betrieben im Jahr 2019, kurz vor der weltweiten Corona-Pandemie, verdeutlicht den damaligen Wachstumstrend, der vor allem handwerkliche Kleinbrauereien begünstigte. Doch der Bierabsatz im Inland und die Exportzahlen zeigen seit einigen Jahren eine rückläufige Entwicklung. Verantwortlich dafür sind unter anderem der demografische Wandel sowie das wachsende Interesse an alkoholfreien und gesünderen Ernährungsweisen.
Zusätzlich sorgten die steigenden Energiepreise, bedingt durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022, für eine zusätzliche Belastung. Die dadurch gestiegenen Betriebskosten lassen sich nicht immer durch Preisanpassungen beim Endverbraucher auffangen und setzen kleinere Brauereien besonders unter Druck.