Aufschwung bei deutschen Rüstungsaktien trotz geopolitischer Unsicherheiten
Nachdem deutsche Rüstungsaktien zuletzt deutliche Verluste hinnehmen mussten, zeichnet sich nun eine Stabilisierung ab. Im Dax erlebten die Anteilscheine von Rheinmetall einen Anstieg um 1,5 Prozent, wohingegen im MDax die Aktien von Hensoldt um 0,5 Prozent und Renk um 3,5 Prozent zulegten. Auch die Papiere des Marineausrüsters TKMS, der vor Kurzem an die Börse kam, konnten eine Steigerung um 3,2 Prozent verzeichnen.
Der Sektor wurde zuvor durch Spekulationen über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine belastet, nachdem die USA einen umstrittenen Friedensvorschlag vorgelegt hatten. Dieser galt als tendenziell russlandfreundlich und wurde stark kritisiert. Ein neuer Entwurf steht nun im Raum, allerdings wird hinter den Kulissen weiterhin umfassend diskutiert.
Rheinmetall und Renk hatten erst am Vortag ihre niedrigsten Kursstände seit April erreicht, während Hensoldt auf den tiefsten Wert seit Mai fiel. TKMS hatte ebenfalls am Montag den Boden getestet. Angesichts der bevorstehenden Jahresendrallye könnten Anleger in Erwägung ziehen, ihre Gewinne zu realisieren. Denn trotz jüngster Rückgänge konnte Rheinmetall im laufenden Jahr eine beeindruckende Kurssteigerung von 138 Prozent verzeichnen. Renk verzeichnete sogar einen Anstieg um 175 Prozent, und die Aktien von Hensoldt haben sich seit Jahresbeginn verdoppelt.
Mark Haefele, Anlagestratege der UBS, identifiziert das Verteidigungssegment neben Künstlicher Intelligenz und der Energiewende als einen 'globalen Trend'. Er betrachtet den aktuellen Zeitpunkt als vorteilhaft für Investoren, um ihr Portfolio in europäischen Rüstungsaktien zu erweitern. Besonders die ehrgeizigen Verteidigungspläne der EU, die umfangreiche Ausgaben von 800 Milliarden Euro vorsehen, bieten zusätzliche Anreize für Investoren.

