Apple plant Siri-Revolution: Generative KI soll Assistentin auf Vordermann bringen
Die obersten Softwarestrategen von Apple haben erkannt, dass es Zeit für eine grundlegende Überarbeitung von Siri, dem firmeneigenen virtuellen Assistenten, ist. Dies wurde offensichtlich, nachdem die Führungskräfte Craig Federighi und John Giannandrea tiefgehende Tests mit OpenAI's neuem Chatbot ChatGPT durchgeführt hatten. Die dabei eingesetzte generative Künstliche Intelligenz, behände im Verfassen von Poesie, Generieren von Computercode und Beantworten komplexer Fragen, offenbarte die technologischen Grenzen von Siri und sorgte für einen Anstoß neuer Größenordnung innerhalb des Konzerns.
Siri, seit 2011 stolzes Vorzeigemodell im iPhone-Universum, hatte bis dato lediglich auf einzelne Anfragen reagiert und vermochte es nicht, einen Dialog zu führen oder gar fortzuführen. Häufig gelang es Siri auch nicht, Fragen korrekt zu interpretieren. ChatGPT hingegen erfasste beispielsweise den Zusammenhang zwischen der Abfrage des Wetters in San Francisco und einer anschließenden Frage nach der Wettervorhersage für New York.
Die Erkenntnis, dass technologisch eine neue Ära angebrochen ist, in der Siri hinterherhinkt, hat Apple nun dazu veranlasst, das größte interne Reorganisationsprojekt seit über einem Jahrzehnt ins Leben zu rufen. Generative KI wurde zum neuen Zentralprojekt erklärt - ein Prädikat, das Apple für die ganz großen, einmal pro Dekade angesetzten Vorhaben reserviert hat.
Erwartet wird, dass Apple die Früchte seiner KI-Bemühungen auf der jährlichen Entwicklerkonferenz am 10. Juni präsentieren wird, mit einer verbesserten Siri, die dialogfähiger und vielseitiger sein soll. Die zugrundeliegende Technologie von Siri soll dann eine neue generative KI-Komponente beinhalten, die dem Assistenten ermöglicht, Gespräche zu führen statt nur auf Fragen einzeln zu reagieren.
Die Aktualisierung von Siri ist Teil einer größeren Initiative, generative KI-Technologie firmenweit zu integrieren. Um die neue Siri-Funktionalität zu unterstützen, plant Apple beispielsweise, den Speicher seiner iPhones dieses Jahres zu erhöhen. Des Weiteren wurden Gespräche über die Lizenzierung komplementärer KI-Modelle geführt, unter anderem mit Firmen wie Google, Cohere und OpenAI. (eulerpool-AFX)