Podolski-Abschied beim Prestigeduell gegen England

Dortmund (dpa) - Dieser Jahresauftakt hat es in sich. Deutschland trifft im ersten Länderspiel 2017 auf den Dauerrivalen England. Und: Lukas Podolski verabschiedet sich am Mittwoch in Dortmund nach fast 13 Jahren aus der Fußball-Nationalmannschaft.

DER ABSCHIED: Lukas Podolski sagt Tschö! Da wird auch der Bundestrainer sentimental. «So ein Mensch wie der Lukas wird uns fehlen», sagte Joachim Löw. Als besondere Geste gibt es deshalb im 130. und letzten Länderspiel eine Premiere für den Ur-Kölner. Podolski darf erstmals die DFB-Auswahl mit der schwarz-rot-goldenen Spielführerbinde aufs Feld führen. Der 31-Jährige findet die späte Kapitäns-Ehre «sensationell».

Podolskis Abschied ist auch eine Zäsur für Löw. Der künftige Japan-Profi ist der letzte verbliebene Akteur, der 2004 schon für Deutschland spielte, als der heutige Chefcoach noch nicht beim DFB war. Zudem verabschiedet sich mit Podolski der letzte Akteur aus dem Sommermärchen-Kader von 2006 aus der Nationalmannschaft. «Highlight war die Heim-WM», erinnerte Podolski an den berauschenden Fußball-Sommer.

DAS PERSONAL: Kurzfristig muss Löw auf gleich drei Offensivspieler verzichten. Mesut Özil und Julian Draxler haben Oberschenkelprobleme. Mario Gomez zwickt es in der Leiste. Das erhöht die Einsatzchancen von Timo Werner. Der 21-Jährige könnte zum 87. Debütanten unter Löw und zum ersten deutschen Nationalspieler von RB Leipzig werden. Noch nicht verkündet hat Löw, wer Manuel Neuer im Tor vertritt. Favorit ist Marc-André ter Stegen, der im November bei der letzten Neuer-Absenz gegen San Marino (8:0) spielte. Bernd Leno kam danach im Test gegen Italien (0:0) zu einem 90-Minuten-Einsatz. Als dritten Torwart nominierte Löw Kevin Trapp von Paris Saint-Germain nach, der wie Werner noch ohne DFB-Einsatz ist.

DER GEGNER: Löw sieht England «im Wandel». Wieder einmal. Nach dem peinlichen EM-Aus 2016 unter Roy Hodgson gegen Island und dem unrühmlichen Intermezzo von Sam Allardyce hat Gareth Southgate als Trainer übernommen. Der Elfmeterfehlschütze aus dem EM-Halbfinale 1996 nimmt sich auch das DFB-Team zum Vorbild, setzt auf mehrere blutjunge Spieler und Ballbesitz-Fußball. Kapitän Wayne Rooney (31) wurde für den Germany-Test, obwohl fit, nicht berücksichtigt. Die Gesichter der Zukunft sind bei den Three Lions Dele Alli (20) und Eric Dier (23) von Tottenham Hotspur oder Rooneys Erbe bei Manchester United Marcus Rashford (19).

DIE HISTORIE: England ist ein Lieblingsgegner der deutschen Nationalmannschaft - und das nicht nur bei Elfmeterschießen. Seit dem verlorenen WM-Finale 1966 gab es gegen das Fußball-Mutterland bei Turnieren keine K.o.-Niederlage mehr. 1970, 1990, 1996 und 2010 gab es bei Welt- und Europameisterschaften teils spektakuläre Siege. Nur 2000 musste man sich in der EM-Gruppenphase 0:1 geschlagen geben. Die Gesamtbilanz ist allerdings immer noch negativ. Von 34 Vergleichen konnte Deutschland zwölf gewinnen. 16 Partien wurden verloren. Sechsmal gab es keinen Sieger.

Fast schon kurios: Seit fast 30 Jahren gab es für die DFB-Auswahl keinen Heimsieg mehr gegen England. 1987 gelang dies zuletzt beim 3:1 im Test in Düsseldorf. Die Torschützen damals: 2x Pierre Littbarski und Wolfram Wuttke. 2001 setzte es das historische 1:5 in München. Vor genau einem Jahr verlor Löws Team 2:3 in Berlin.

Fußball / Nationalmannschaft / England / Deutschland / Nordrhein-Westfalen
22.03.2017 · 14:18 Uhr
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