Zweiter Akt im Audi-Dieselskandal: Neue Runde vor Münchener Gericht
Der lange Schatten des Dieselskandals erreicht erneut den Gerichtssaal, wenn im Februar der zweite Strafprozess gegen ehemalige Audi-Mitarbeiter beginnt. Vier einstige Angestellte der VW-Tochter, darunter zwei frühere Vorstände, stehen im Fokus der gerichtlichen Aufarbeitung am Landgericht München II. Die Vorwürfe wiegen schwer: Betrug, mittelbare Falschbeurkundung und strafbare Werbung werden den Angeklagten zur Last gelegt.
Richter Andreas Bayer wird die Verhandlung leiten, die mit insgesamt 50 Verhandlungstagen angesetzt ist. Die Erwartungen sind hoch, dass dieser Prozess, ähnlich wie sein Vorgänger, viel Geduld erfordern wird. Der erste Prozess erstreckte sich über mehr als 170 Tage und endete mit Bewährungsstrafen für die Angeklagten, einschließlich Ex-Chef Rupert Stadler. Dieses Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, was dem neuen Verfahren zusätzliche Brisanz verleiht.
Ob das Gericht diesmal schneller zum Ziel kommt oder ob sich das Verfahren erneut in die Länge zieht, bleibt abzuwarten. Die juristische Aufarbeitung des Skandals zeigt, wie tief die Verwerfungen der Vergangenheit noch reichen und wie entscheidend die kommenden Wochen für den Ruf der Marke und der beteiligten Akteure sein könnten.

