Wie sind die Zukunftsaussichten der PayPal-Aktie?
Das ist erstaunlich, schließlich gilt PayPal weiterhin als Dienst, dessen Wachstumspotenzial nicht ausgeschöpft ist. Der digitale Zahlungsdienstleister dominiert weiterhin zahlreiche Märkte und dringt auch in neue vor. Doch Gewinnwarnungen für 2024, wie zuletzt vor einigen Wochen, tragen nicht dazu bei, das Vertrauen der Anleger in die Aktien von PayPal zu steigern.
Standard beim Bezahlen im Netz
Das gilt vorwiegend für die Unterhaltungsbranche und hier im Speziellen im Gaming. PayPal hat sich als digitaler Standard durchgesetzt, daher versuchen auch immer mehr Online Casinos ihren Kunden diese Zahlungsoption anzubieten.
Wer PayPal auf Vergleichsseiten wie Casino.org sucht, wird zahlreiche Online Casinos finden, die PayPal in ihr Portfolio mit aufgenommen haben. Viele Kunden sind das Bezahlen mit PayPal gewohnt und wollen darauf nicht mehr verzichten. Immerhin reichen wenige Klicks aus, um Geld zu transferieren, daher wollen Spieler auf die liebgewonnene Gewohnheit, PayPal zu nutzen, nicht verzichten. Doch trotz aller Erfolge will der Aktienkurs von PayPal nicht signifikant steigen.
Es scheint also so zu sein, als ob es PayPal bisher nicht gelingt, seine Anleger von den Erfolgsaussichten in der Zukunft zu überzeugen. Doch das kommt nicht überraschend, denn PayPal stellt eine Rückkehr zum Wachstum für die Zukunft bisher eher vage in Aussicht. Damit enttäuscht das Unternehmen vorwiegend jene Investoren, die seit Monaten darauf hoffen, dass der Zahlungsdienstleister wieder auf die wirtschaftliche Überholspur wechselt.
Neuer CEO, neuer Schwung?
Die Probleme, die Profitabilität zu steigern, bleiben also weiterhin bestehen. Damit ist der neue CEO Alex Chriss gefordert, die bestehenden Hindernisse zu beseitigen, die PayPals Aufschwung blockieren. Seine Ausgangssituation ist durchaus ermutigend.
Immerhin gilt PayPal weiterhin als starke Marke, die allein im ersten Quartal 2024 ein Zahlungsvolumen von mehr als 400 Milliarden Euro abgewickelt hat. Mit dem Zahlungsdienst kann man beinahe überall bezahlen. Doch den Anlegern fehlt es offenbar an Fantasie; das Unternehmen selbst konnte diese zuletzt nicht mehr beflügeln.
Die Konkurrenz drängt auf den Markt
Natürlich sind die großen Wachstumsraten vorbei, längst drängt sich die Konkurrenz am Markt und möchte ihr Stück von dem großen Kuchen haben. Das zeigt sich auch in den Kundenzahlen des Unternehmens. Diese sind zuletzt sogar leicht vom Höchststand von 435 Millionen im Jahr 2022 auf nunmehr 427 Millionen zurückgegangen. Dazu kommt noch, dass es PayPal bisher nicht geschafft hat, trotz höherer Umsätze seinen Nettogewinn zu steigern.
Doch noch ist nicht gesagt, dass dies so bleiben muss. Der neue CEO hat bereits das Führungsteam umgebaut und möchte auch damit dem Unternehmen frischen Wind einhauchen. Für ihn gilt es, die Marke PayPal zu stärken und den Wachstumsmotor anzuwerfen. Seine Schonzeit ist zwar noch nicht abgelaufen, doch die Aktionäre wollen bald Erfolge sehen.
Turnaround möglich?
Das ist durchaus möglich, schließlich hat die jüngere Wirtschaftsgeschichte schon mehrere Turnarounds erlebt. Der berühmteste ist zweifellos die Rückkehr von Steve Jobs zu Apple, der aus dem Computerkonzern einen Unterhaltungskonzern bastelte und dabei in Branchen vordrang, die für Apple zuvor unerreichbar schienen.
Für Investoren ist es jetzt also wichtig zu wissen, ob ein deutlicher Kursanstieg möglich sein könnte oder nicht. Die Aktienmärkte erwarten in absehbarer Zeit eine Rückkehr zur Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Dies sollte nicht nur die Investitionsmöglichkeiten der Konzerne stärken, sondern auch die Aktionäre risikofreudiger werden lassen.
Der Aktienindex S&P 500 hat sich trotz aller Krisen der letzten Jahre innerhalb von nur fünf Jahren verdoppelt. PayPals jährliche Wachstumsrate verlangsamte sich zuletzt von rund 11 Prozent pro Jahr auf 8 Prozent pro Jahr. Doch das ist sicherlich auch den Krisen geschuldet, die fast sämtliche Bereiche der Wirtschaft hart getroffen haben. Hier ist also durchaus Potenzial zu heben, wenn sich PayPal geschickt anstellt.
Niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis
Wirft man einen Blick auf die Ertragsperspektive, dann zeigt sich, dass das Kurz-Gewinn-Verhältnis von PayPal im Vergleich zu anderen Größen der Branche geradezu lächerlich gering ist. Hier liegt die Stärke des Zahlungsdienstleisters. Gelingt es PayPal, seine Anleger von seinen Zukunftsaussichten zu überzeugen, dann haben die Aktien großes Wachstumspotenzial.
Immerhin müssen Anbieter wie Apple Pay und andere erst beweisen, dass sie es mittel- bis langfristig mit PayPal aufnehmen können. Er erscheint also aus heutiger Sicht nicht unwahrscheinlich, dass es PayPal gelingen wird, seine schwierige Phase zu überwinden und sich zu neuen Höhen aufzuschwingen.
Zieht man noch den starken Aktienkurs-Rückgang in Betracht, dann scheinen Anleger nicht allzu viel falsch machen zu können. Geht die Wachstumsfantasie nicht auf, dann verzeichnen sie keinen Verlust; gelingt es dem neuen CEO jedoch, PayPal wieder auf starken Wachstumskurs zu bringen, winken hohe Kursgewinne. Das Risiko, falsch zu liegen, ist also nicht allzu hoch. Trotzdem bleibt die Aktie von PayPal vorerst ein Papier für risikofreudige und nervenstarke Investoren. Es gilt also weiterhin, die Entwicklungen im Unternehmen genau zu beobachten.

