Netflix triumphiert im Übernahmekampf: Neuer Gigant der Unterhaltungsbranche in Sicht
Der Übernahmekampf um das ehrwürdige Hollywood-Studio Warner Bros. Discovery hat mit dem Streaming-Riesen Netflix als Sieger einen überraschenden Abschluss gefunden. Mit einem Angebot von 27,75 Dollar je Aktie, überwiegend in bar und einem kleineren Teil in eigenen Aktien, setzte sich Netflix gegen andere Bieter durch. Diese Entscheidung ließ nicht nur den Netflix-Aktienkurs bis zum Ende des frühen Handels auf den niedrigsten Stand seit April absinken, sondern heizte auch die Spekulationen weiter an, dass der gebotene Preis angesichts der Marktbedingungen und kartellrechtlichen Bedenken hoch angesetzt ist.
Analysten wie Markus Leistner von der DZ Bank kritisieren den Deal als kostspielige Investition zur Sicherung eines "Content-Imperiums". Warner-Aktien legten um fast vier Prozent auf 25,49 Dollar zu, blieben jedoch unter dem Angebotspreis. Netflix plant, nur das Studiogeschäft und den Streamingdienst zu übernehmen, während traditionelle TV-Sender in die neu zu gründende Discovery Global ausgegliedert werden sollen. Ein solcher Schritt könnte entscheidend sein, um den kartellrechtlichen Bedenken der Behörden zu begegnen, die möglicherweise den Abschluss des 83 Milliarden Dollar schweren Geschäfts verzögern könnten.
Vor allem Analysten wie Kannan Venkateshwar von Barclays zeigen sich besorgt über die finanziellen Belastungen für Netflix, die aus dieser Übernahme resultieren. Sie fürchten, dass die anhaltende Unsicherheit die Anlageaussichten für Netflix-Aktien trübt. Sollten die Kartellbehörden den Deal jedoch absegnen, könnte ein Mediengigant von beispielloser Qualität und globaler Reichweite entstehen, der auf Jahrzehnte hinaus den Unterhaltungssektor dominiert.

