Vietnam stoppt Online-Riesen Temu und Shein: Ein Schlag gegen unkonforme E-Commerce-Giganten
Der vietnamesische Markt hält für die chinesischen E-Commerce-Plattformen Temu und Shein aktuell einige Stolpersteine bereit: Beide Unternehmen haben es versäumt, die regulatorischen Vorgaben Vietnams im Bereich der Anmeldung für E-Commerce-Dienstleistungen zu erfüllen. Dies führte nun zur vorläufigen Einstellung ihrer Aktivitäten, wie berichtet wird.
Besonders problematisch sieht die vietnamesische Regierung die aggressiven Rabattpraktiken und die mögliche Distribution gefälschter Waren über diese Plattformen. Bereits im November 2024 wurden die Unternehmen aufgefordert, sich bis Ende des Monats offiziell zu registrieren, andernfalls drohten das Blockieren ihrer Internetseiten und das Aussetzen der Apps.
Temu, ein Tochterunternehmen von PDD Holdings, hatte erst im Oktober damit begonnen, seine Dienste in Vietnam anzubieten, konnte aber die Frist nicht einhalten. Das Handelsministerium reagierte mit einem zeitweiligen Betriebsstopp. Eine Stellungnahme des Ministeriums lautete: 'Die Tätigkeit von Temu wird vorübergehend ausgesetzt, bis das Anmeldeverfahren abgeschlossen ist.'
Der genaue Zeitraum der Sperre bleibt unklar, ebenso wie die genauen Anforderungen, die das Unternehmen erfüllen muss, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Bereits am 6. Dezember 2024 fiel auf, dass vietnamesische Sprachoptionen auf Temus Webseite innerhalb Vietnams nicht mehr anwählbar waren.
Während Temu noch betont, eng mit den vietnamesischen Behörden an der Anmeldung seiner Dienstleistungen zu arbeiten und alle nötigen Dokumente eingereicht zu haben, gibt es immer noch keinen angegebenen Zeitrahmen für eine Wiederaufnahme des Betriebs. Auch der Status von Shein ist ungewiss, da deren vietnamesische Webseite nicht erreichbar ist. Shein bekräftigt jedoch, sämtliche Rechtsvorschriften einzuhalten.
Erschwerend kommen für Temu Regulierungsprobleme in Indonesien hinzu, wo bereits eine Entfernung aus den App-Stores von Google und Apple veranlasst wurde, um lokale Anbieter zu schützen. Zudem wurde das Unternehmen im November 2024 von der europäischen Verbraucherbehörde und der EU-Kommission wegen unlauterer Geschäftspraktiken gerügt.
Der vietnamesische Parlamentsbeschluss, ausländische E-Commerce-Plattformen zur Zahlung der Mehrwertsteuer zu bewegen und Steuerbefreiungen für günstige Importwaren abzuschaffen, zeigt die Haltung des Landes gegenüber ausländischen Anbietern im digitalen Handelssektor.

