US-Börsen blicken gespannt auf Fed-Entscheidung
Die Anleger an den US-amerikanischen Aktienmärkten blicken mit Spannung auf die kommende Leitzinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch. Der Broker IG prognostizierte den Dow Jones Industrial am Montag, etwa zwei Stunden vor Eröffnung, bei 47.967 Punkten, was einem leichten Plus entspricht. Das im November erreichte Rekordhoch von etwas über 48.430 Punkten bleibt somit in greifbarer Nähe, während der Nasdaq 100 mit einem Anstieg von 0,2 Prozent bei 25.750 Punkten erwartet wird.
Gunter Deuber, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank International, erläuterte, dass innerhalb der Fed Uneinigkeit herrsche, ob die Bekämpfung der erhöhten Inflation oder die Förderung des schwachen Arbeitsmarktes im Vordergrund stehen sollte. Dieses duale Mandat der Notenbank führt zu einem Zielkonflikt. Trotz der US-amerikanischen Zollpolitik ist die Inflation bislang geringer ausgefallen als erwartet, was laut Deuber die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung erhöht. Luis Ruiz, Marktanalyst bei CMC Markets, beschrieb dies als den 'Weg des geringsten Widerstands'.
Patrick Franke von der Landesbank Helaba merkte an, dass das Fehlen aktueller Konjunkturdaten nach dem Teilstillstand der Regierungsgeschäfte die Entscheidungsfindung der Fed erschwert. Es bleibt unklar, ob dies zu einer geldpolitischen Lockerung führen wird oder nicht. Mittelfristig sei es ohnehin unerheblich, ob die Zinsen im Dezember gesenkt werden oder erst im Januar.
Auf dem Parkett stieß die Nachricht, dass IBM möglicherweise kurz vor dem Erwerb von Confluent steht, auf großes Interesse. Die Aktien des Datenmanagement-Spezialisten, wichtig für den Bereich Künstliche Intelligenz, schnellten um 27 Prozent nach oben. IBM selbst gab leicht um 0,2 Prozent nach. Mit einem kolportierten Kaufpreis von elf Milliarden US-Dollar zählt dies zu den größten Übernahmen des Unternehmens in den letzten Jahren.
Indes stagnierte der Kurs von Warner Bros. vorbörslich leicht, nachdem Präsident Donald Trump Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs hinsichtlich einer möglichen Übernahme durch Netflix geäußert hatte. Der Streaming-Anbieter sieht sich einem komplexen Akquisitionsprozess gegenüber, wie Analyst James Heaney von Jefferies betonte. Netflix‘ Aktien erholten sich um 0,5 Prozent, bleiben jedoch deutlich unter ihrem Sommerhoch. Bedenken über die Integration von Warner Bros. könnten weitere Kurssteigerungen vorerst ausbremsen.

