So mischt Miniso den deutschen Einzelhandel auf
Miniso setzt auf bunte, verspielte Designs und ein Sortiment, das bewusst auf Impulskäufe ausgerichtet ist – von Kosmetik und Haushaltswaren über Elektronik bis zu Plüschfiguren. Ein zentraler Wachstumstreiber sind Kooperationen mit großen Franchises wie Disney, Hello Kitty, Minecraft oder Harry Potter. Diese Lizenzprodukte sorgen für hohe Frequenz und sprechen vor allem ein junges Publikum an.
Innerhalb eines Jahres ist Miniso von zwei auf dreizehn Filialen in Deutschland gewachsen. Allein 2025 entstanden Standorte in München, Aachen, Münster, Hannover und nun Düsseldorf. Für 2026 plant das Unternehmen mit Köln seinen bislang größten Laden in Deutschland – fast 2000 Quadratmeter mitten auf der Schildergasse. CEO Luise Cen hält langfristig 80 bis 100 Filialen für realistisch.
Deutschland ist dabei nur ein Teil einer globalen Expansion. Weltweit betreibt Miniso über 8000 Stores in mehr als 100 Ländern. 2024 lagen die Umsätze bei rund 2,3 Milliarden Dollar, das Wachstum bei knapp 30 Prozent. Diese Kapitalstärke ermöglicht es dem Konzern, Premium-Lagen zu mieten, die viele andere Händler längst aufgegeben haben.
Handelsexperten sehen in Miniso eine Chance für angeschlagene Innenstädte. Frequenzstarke, erlebnisorientierte Formate könnten Lücken schließen, die klassische Modehändler und Warenhäuser hinterlassen. Gleichzeitig steht der stationäre Handel weiter unter Druck – laut HDE könnten 2025 bis zu 4500 Geschäfte dauerhaft schließen.
Miniso will davon profitieren und positioniert sich als günstiger, schnell rotierender „Feel-Good-Händler“, der Shopping wieder zum Event machen soll. Nach Düsseldorf, Köln und weiteren Großstädten steht bereits der nächste Standort fest: Dortmund, ebenfalls für 2026 vorgesehen.


