US-Börsen auf der Suche nach Orientierung: Quartalszahlen im Fokus
Die amerikanischen Aktienmärkte scheinen sich vorerst in einer Phase der Unentschlossenheit zu befinden. Trotz mehrerer bedeutender Quartalsberichte großer Unternehmen deutet sich zunächst keine klare Richtung an den Finanzplätzen an. Die bekannten Indizes Dow Jones Industrial, S&P 500 und Nasdaq 100 bewegten sich im vorbörslichen Handel in der Nähe ihrer Vortagesschlussstände. So konnte der Dow zuletzt ein kleines Plus von 0,3 Prozent auf 40.350 Punkte verbuchen, während der Nasdaq 100 leicht nachgab.
Der Widerstand bei der Marke von 40.500 Zählern erwies sich erneut als Hürde für den Dow, obwohl dieser zuvor eine Erholungsbewegung gezeigt hatte. Marktbeobachter wie Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, registrieren erste Anzeichen verhaltener Zuversicht an den Märkten. Vier Wochen nach der kontroversen Ankündigung von Importzöllen durch Präsident Trump scheint diese Thematik einen weniger stürmischen Kurs in der US-Politik gefunden zu haben.
Der Blick richtet sich auf die Quartalsabschlüsse der Unternehmen, die zu teils deutlichen vorbörslichen Schwankungen führten. Spotify-Aktien verloren 6 Prozent an Wert, nachdem die Prognose zur Nutzerentwicklung hinter den Erwartungen zurückblieb. Auch Paypal musste einen Rückschlag hinnehmen und sank um 3,6 Prozent, ausgelöst durch enttäuschende Umsätze im zweiten Quartal. Dem Biotech-Spezialisten Regeneron erging es nicht besser mit einem Umsatz- und Gewinneinbruch und einem Kursrückgang von sieben Prozent.
In der traditionellen Industrie rückte General Motors ins Visier. Auf Grund der Unsicherheiten hinsichtlich der Importzölle zog das Unternehmen seine Gewinnprognose für 2025 zurück und setzte erwartete Aktienrückkäufe aus, was vorbörslich ein halbes Prozent Verlust führte. Kraft Heinz korrigierte in Anbetracht ungewisser Zeiten sowohl Umsatz- als auch Gewinnannahmen nach unten, was in einem Rückgang von einem Prozent resultierte. Hingegen zeigt sich Coca-Cola optimistisch in Hinblick auf Zollbelastungen und die Aktien konnten um über ein Prozent zulegen.
Ein erfreuliches Bild bot UPS mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent als Reaktion auf besser als erwartete Quartalsumsätze und den geplanten Abbau von 20.000 Stellen. Honeywell lieferte Anlegern positive Überraschungen durch die Anhebung des Gewinnziels für 2025, was mit einem kräftigen vorbörslichen Anstieg von vier Prozent honoriert wurde.