Trump und Bezos: Ein diplomatisches Tauziehen mit Amazon im Mittelpunkt
Die Spannungen zwischen Amazon und der Trump-Administration erreichten am vergangenen Dienstag einen neuen Höhepunkt, als das Weiße Haus durch seine Sprecherin Karoline Leavitt Amazon beschuldigte, einen feindlichen politischen Akt zu planen. Hintergrund war das Gerücht, Amazon würde in Zukunft die Zollbelastung auf ihre Produktpreise ausweisen, was auf die von Trump verhängten Zölle hindeuten sollte. Leavitt erklärte, sie habe persönlich mit dem Präsidenten über diese potenzielle Vorgehensweise gesprochen, die im Weißen Haus als höchst unangebracht angesehen wurde.
Doch Amazon selbst trat schnell auf die Bremse. Eine offizielle Stellungnahme dementierte die Anschuldigungen. Man habe zwar darüber nachgedacht, solche Maßnahmen in einer Rabattabteilung in Betracht zu ziehen, jedoch nicht auf der Hauptplattform des Unternehmens. Trump, der im Anschluss an ein Telefonat mit Amazon-Gründer Jeff Bezos seine anfängliche Empörung in versöhnliche Worte wandelte, äußerte sich lobend über Bezos' schnellen Einsatz zur Behebung des Missverständnisses.
Die Beziehung zwischen Trump und Bezos war jedoch bereits vor diesem Vorfall turbulent. Bezos, Besitzer der "Washington Post", stand jahrelang in einem öffentlich ausgetragenen Konflikt mit Trump, der ihm mehrfach Voreingenommenheit vorwarf. Interessanterweise scheint sich der felsenfeste Rivale Bezos inzwischen Trump angenähert zu haben, was auch durch einige kürzliche Entscheidungen belegt wird. So hat Bezos, zusammen mit anderen führenden Persönlichkeiten der Tech-Branche, große Veranstaltungen in Mar-a-Lago besucht und sich dort mit Trump ausgetauscht.
Trotz der potenziell hitzigen Dynamik scheint eine zarte Annäherung im Gange zu sein, wie manche Beobachter anmerken. Trump lobte Bezos kürzlich für dessen „großartige“ Wandlung und unterstreicht damit die Fähigkeit beider Giganten, wirtschaftliche Interessen über persönliche Differenzen zu stellen.