Thyssenkrupp Steel: Sanierungsstart mit klaren Zielen für die Zukunft
Der größte Stahlproduzent Deutschlands, Thyssenkrupp Steel, steht nun bereit für den Beginn einer umfassenden Sanierung. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Gewerkschaft IG Metall wurde in Duisburg bekanntgegeben, dass man sich über entscheidende Details zum Interessenausgleich, Sozialplan und zu weiteren betrieblichen Vereinbarungen verständigt hat. Über Abfindungen und Altersteilzeit wurde dabei Vertraulichkeit gewahrt. Entscheidend für die Umstrukturierung ist die gesicherte Finanzierung des Projekts bis September 2030, was den offiziellen Startschuss für die operative Umsetzung signalisiert.
Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), die Tochtergesellschaft des Konzerns, kämpft mit globaler Überkapazität und Preisdruck durch asiatische Billiganbieter. Zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit ist ein Stellenabbau geplant, der die Belegschaft um 11.000 Positionen reduzieren wird. Ziel ist es, die Produktionskapazität von 11,5 Millionen Tonnen jährlich auf etwa neun Millionen Tonnen zu senken. Seit September 2024 hat das Unternehmen durch einen Einstellungsstopp die Mitarbeiterzahl bereits auf unter 26.000 reduziert.
Der geplante Personalschnitt erfolgt durch interne Stellenkürzungen, Ausgliederungen von Unternehmensbereichen sowie die Trennung von Positionen bei Partnerfirmen wie HKM (Hüttenwerke Krupp Mannesmann). An HKM hält Thyssenkrupp Steel eine 50-prozentige Beteiligung, neben Salzgitter und Vallourec als weiteren Gesellschaftern. Die Kündigung des Liefervertrags mit HKM im April schreitet voran, während Gespräche über die nächsten Schritte im Gange sind, um eine schnelle Klärung für die Mitarbeitenden zu erreichen.
Marie Jaronie, CEO von Thyssenkrupp Steel, betonte die Absicht, eine führende Rolle im europäischen Wettbewerb zu erlangen. Personalchef Wilfried von Rath sprach von einer zukunftsweisenden, wenn auch schwierigen Vereinbarung. IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler hob hervor, dass die schmerzhafte Zustimmung zu den Vereinbarungen sowohl dem Unternehmen wie auch den Angestellten Sicherheit in der Transformationsphase bringe.

