Thames Water verhandelt mit Investoren über Milliarden-Rettung – KKR und CKI unter den Bietern
Der hochverschuldete britische Wasserversorger Thames Water hat erste Angebote für eine dringend benötigte Eigenkapitalspritze erhalten. Sechs Investoren, darunter die US-Beteiligungsgesellschaft KKR und der Hongkonger Infrastrukturkonzern CKI, haben Vorschläge eingereicht, um das Unternehmen mit frischem Kapital zu stabilisieren.
Thames Water, das 16 Millionen Haushalte in London und Umgebung versorgt, kämpft mit einem Schuldenberg von fast 20 Milliarden Pfund und sucht dringend nach neuen Investoren. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, dass es „Vorschläge von sechs Parteien im Rahmen der Eigenkapitalbeschaffung erhalten“ habe.
Zu den ernsthaftesten Interessenten gehören neben KKR und CKI auch der Hedgefonds Covalis Capital sowie der Wasserversorger Castle Water, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Zudem hätten der US-Infrastrukturfonds Stonepeak und die Londoner Investmentgesellschaft FitzWalter Capital vorläufige Gebote abgegeben.
Diese Angebote sind noch nicht bindend und verlangen keine festen Zusagen. „Alle warten ab und schauen, ob sich eine Gelegenheit ergibt“, sagte eine mit dem Prozess vertraute Person.
CKI soll eine Investition von sieben Milliarden Pfund vorgeschlagen haben – eine Summe, die für Thames Water überlebenswichtig sein könnte. FitzWalter habe dagegen einen Vorschlag für eine Minderheitsbeteiligung unterbreitet, sei aber vor allem darauf aus, Investoren zusammenzubringen, ohne finanzielle Details festzulegen.
Stonepeak sei laut Insidern weniger interessiert als KKR und CKI, während Covalis und FitzWalter bereits Anleihen von Thames Water besitzen. Die beiden Unternehmen halten sogenannte Class-B-Bonds, die im Fall einer Umstrukturierung hohe Verluste erleiden könnten. Thames Water hat kürzlich eine Vereinbarung mit vorrangigen Gläubigern über einen Rettungskredit in Höhe von drei Milliarden Pfund getroffen – ein Deal, der die Position der Junior-Bond-Investoren weiter schwächen könnte.
Sollte die Eigenkapitalbeschaffung scheitern, bereiten sich die vorrangigen Anleihegläubiger auf eine alternative Übernahme vor. Zu diesen Investoren gehören unter anderem die US-Fonds Elliott Management und Pimco. Thames Water erklärte am Dienstag, dass einige der Gebote auch die Möglichkeit für Gläubiger böten, sich durch einen Schuldenschnitt an dem Unternehmen zu beteiligen.
Die Zeit drängt: Das Unternehmen benötigt dringend frische Mittel und will bis Ende Juni eine verbindliche Lösung finden. Ohne einen erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsrunde könnte Thames Water gezwungen sein, auf staatliche Unterstützung oder eine drastische Restrukturierung zurückzugreifen.