Tarifverhandlungen der Bundesländer: Ein Balanceakt zwischen Interessen
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bundesländer sind mit einem Paukenschlag der widersprüchlichen Positionen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern gestartet. Verdi und der Beamtenbund dbb treten an, um nicht nur den inflationsbedingten Kaufkraftverlust auszugleichen, sondern einen realen Einkommenszuwachs zu erwirken, wie Verdi-Vorsitzender Frank Werneke betonte.
Kernforderung: eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent, mindestens jedoch 300 Euro mehr im Monat. Auf der Seite der Arbeitgeber zeigt sich die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) unnachgiebig. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel, als Verhandlungsführer der TdL, lehnte die Forderungen als überzogen ab.
Dennoch signalisieren die Gewerkschaftsvertreter Kampfgeist: Sie zeigen sich bereit, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, sollten diese nicht mit einem attraktiven Angebot kontern. Der Chef des dbb, Volker Geyer, unterstreicht, dass man auf konstruktive Gespräche setzt, jedoch bei Blockadehaltung der Arbeitgeber auch vor Warnstreiks nicht zurückschreckt. Mögliche Streikbereiche umfassen den Straßenbetriebsdienst, die Landespolizeien, Unikliniken und die Finanzverwaltung.
Die nächsten Schritte auf dem Verhandlungsweg sind bereits geplant: Drei Termine sind anberaumt, wobei die entscheidende dritte Runde Mitte Februar in Potsdam stattfindet. Betroffen von diesen Gesprächen sind fast eine Million Tarifbeschäftigte und über eine Million Beamtinnen und Beamte, die auf ein positives Resultat hoffen. Einzig das Bundesland Hessen steht außerhalb dieser Verhandlungsrunde.

