Silvester-Böllerverbot: Ein politischer Papiertiger?
Der aktuelle Vorstoß der Linken im Bundestag, das private Abbrennen von Feuerwerk gesetzlich zu verbieten, wirkt auf den ersten Blick ambitioniert, könnte jedoch an der praktischen Umsetzung scheitern. Ein solches Verbot würde eine rigorose Überwachung und Ahndung erfordern, doch angesichts der bestehenden personellen Engpässe scheint dies kaum realisierbar. Polizei- und Ordnungsbehörden sehen sich bereits in den letzten Stunden des Jahres mit einer Flut von Notfalleinsätzen konfrontiert und haben daher kaum Kapazitäten, um zusätzlich Verstöße gegen ein Feuerwerksverbot zu verfolgen.
Ein weiteres Problemfeld stellt die Konfrontation mit unvernünftigen Feiernden dar, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Die potenziellen Risiken, die mit der Durchsetzung eines Verbots einhergehen, könnten daher auch die Bereitschaft der Behörden, hart durchzugreifen, hemmen. Der Vorschlag steht somit in der Kritik, in erster Linie jene zu bestrafen, die verantwortungsbewusst mit Feuerwerk umgehen, während er bei den tatsächlichen Problemverursachern wenig Wirkung zeigt.
Letztlich bleibt die Frage offen, ob ein Verbot tatsächlich die richtige Antwort auf die besorgniserregenden Entwicklungen einer rücksichts- und respektlosen Minderheit darstellt oder ob gezieltere Maßnahmen sinnvoller wären. Denn der Kultur des sorglosen Feierns, die sich in einem gemeinsamen Start ins neue Jahr äußert, haftet per se nichts Verwerfliches an. Die Herausforderung besteht darin, eine Lösung zu finden, die gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und gleichzeitig die Sicherheit aller gewährleistet.

