Siemens Gamesa peilt ab 2028 klare Rückkehr in die Gewinnzone an
Bruch sprach von einer Planung, nach der Siemens Gamesa in vier Jahren „stark cash positiv“ sein soll. Der Konzernchef betonte, dass diese Prognose auf den aktuellen Annahmen zur Marktnachfrage, zu laufenden Effizienzmaßnahmen und zur Qualitätssicherung in der Fertigung basiere. Nach Jahren voller technischer Probleme und hoher Verluste will das Unternehmen seinen Windkraftbereich damit strukturell neu aufstellen.
Die Dimension der Aufgabe zeigt ein Blick auf die jüngsten Zahlen: Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte Siemens Gamesa einen freien Cashflow vor Steuern von minus 1,75 Milliarden Euro. Trotz der hohen Belastung geht der Konzern davon aus, 2026 wieder die Gewinnschwelle zu erreichen – ein zentraler Schritt, um Vertrauen bei Investoren und der Branche zurückzugewinnen.
Siemens Energy arbeitet seit Monaten an einem umfassenden Sanierungsprogramm für die Windtochter. Die Schwerpunkte liegen auf einem schlankeren Produktportfolio, geringeren Komplexitätskosten und der Stabilisierung der Lieferketten. Zudem wurden Qualitätsmängel bei bestimmten Turbinenserien aufgearbeitet und neue Kontrollprozesse eingeführt. Die Hoffnung: ein robusteres, weniger fehleranfälliges Geschäft, das Skalierungsvorteile im global wachsenden Windmarkt nutzen kann.
Für Siemens Energy ist die Gesundung von Gamesa strategisch entscheidend. Der Konzern will seine Position im globalen Windmarkt stärken, gleichzeitig aber die finanzielle Belastung aus dem Windgeschäft deutlich reduzieren. Ein nachhaltiger Turnaround bei Siemens Gamesa würde nicht nur operative Risiken verringern, sondern auch den Gesamtkonzern finanziell entlasten.
Bis 2028 bleibt allerdings viel Arbeit. Bruch stellt klar, dass der Weg ambitioniert ist, aber die Richtung stimme: „Das ist die gegenwärtige Planung.“ Die nächsten Jahre sollen entscheiden, ob Siemens Gamesa den erwarteten Aufschwung tatsächlich erreicht – und ob der Windkraftbereich langfristig wieder zu einem verlässlichen Wachstumstreiber für Siemens Energy wird.


