Richtungslosigkeit prägt den Auftakt europäischer Handelswoche
Die europäischen Börsen starteten ohne eindeutige Trends in die neue Woche. Der EuroStoxx 50 zeigte sich leicht positiv und erreichte gegen Mittag ein Plus von 0,14 Prozent bei 5.431,24 Punkten. Abseits des Euroraums legte der britische FTSE 100 ebenfalls zu, mit einem Anstieg um 0,11 Prozent auf 8.656,54 Punkte.
Im Gegensatz dazu musste der Schweizer SMI Einbußen hinnehmen, er fiel um 0,44 Prozent auf 13.018,09 Zähler. Im Fokus der Marktteilnehmer steht nach wie vor die US-Zollpolitik. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets wies darauf hin, dass Präsident Trump in wenigen Tagen die nächste Runde der Zollerhöhungen verkünden könnte. Die Hoffnung der Investoren liegt darin, dass die Maßnahmen diesmal gezielter ein bestimmtes Segment treffen und die globale Wirtschaft weniger stark belasten.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum stieg im März weniger an als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex, ermittelt von S&P Global, kletterte nur um 0,2 Punkte auf 50,4 Punkte und liegt somit minimal oberhalb der Marke, die eine Expansion signalisiert. Schwer getroffen von negativen Analystenkommentaren sind die Anteilsscheine von Kering, die auf einen Tiefststand seit über acht Jahren sanken. Mit einem Minus von 3,6 Prozent zählen sie zu den schwächsten Werten im EuroStoxx 50 und erreichten im bisherigen Jahresverlauf kumulative Verluste von etwa 16 Prozent.
Analysten sahen sich vor den Quartalszahlen am 23. April gezwungen, Einschätzungen und Kursziele zu korrigieren, und bemängelten die schleppende Entwicklung der Marke Gucci. Ebenso unter Druck gerieten die Papiere von Novo Nordisk, die nach einer Analystenbewertung um über 3 Prozent fielen und damit ihre Position als wertvollstes Unternehmen Europas an SAP verloren.
Analyst Naresh Chouhan von Intron Health senkte das Kursziel für das Unternehmen drastisch und stufte die Aktien von „Buy“ auf „Sell“ herab. Eine strategische Veränderung nahm der Mischkonzern Vivendi in Angriff, indem er seinen Anteil am italienischen Telekommunikationsunternehmen TIM von etwa 24 auf 18,4 Prozent reduzierte. Dies könnte den Anfang des seit langem geplanten Rückzugs der Franzosen aus der Beteiligung bei TIM markieren.
Im Handel konnten Vivendi-Aktien um 1,2 Prozent zulegen und auch TIM profitierte mit einem Plus von 1,0 Prozent.