Preisschock in China: Ein 6000-Euro-E-Auto setzt BYD und Volkswagen unter Zugzwang
Austauschbare Batterie – und ein ungewöhnliches Preismodell
Der Fünfsitzer setzt auf ein Batteriewechsel-System mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern. Ein Baustein für den extrem niedrigen Einstiegspreis: Die Batterie wird nicht mitgekauft, sondern kann für etwa 50 Euro pro Monat gemietet werden. Wer das Auto inklusive Akku erwerben möchte, zahlt knapp 11.000 Euro – immer noch deutlich weniger als etablierte Konkurrenzmodelle.
Mit dieser Kombination greift das Konsortium gleich mehrere Marktstrukturen an:
– JD.com bringt ein riesiges Vertriebsökosystem und Kundendaten-Know-how mit.
– CATL, der weltgrößte Batteriehersteller, stellt die Technologie und Kostenvorteile sicher.
– GAC nutzt seine staatliche Rückendeckung und Fertigungskapazitäten.
Das Trio schafft damit ein Modell, das nicht nur technisch, sondern vor allem preislich neue Maßstäbe setzt.
Druck auf BYD – und deutsche Hersteller geraten ins Hintertreffen
BYD galt bisher im Segment günstiger Einstiegs-Elektroautos als nahezu unangefochten. Doch mit einem Preis von 6000 Euro unterbietet der Aion UT Super selbst aggressive BYD-Modelle um mehrere tausend Euro. Die Marktführerschaft im Massenmarkt könnte damit ins Wanken geraten.
Für Volkswagen wird die Lage ebenfalls schwieriger. Bereits im vergangenen Jahr sind die E-Auto-Verkäufe der Wolfsburger in China laut FAZ fast um die Hälfte eingebrochen. Ein Modell wie der Aion UT Super verschärft den Wettbewerbsdruck weiter – und zeigt, wie tief der Preisrutsch in China inzwischen reicht.
Noch keine Exportpläne – aber ein Warnsignal für Europa
Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass der Aion UT Super außerhalb Chinas angeboten wird. Experten sehen das Modell jedoch bereits jetzt als Warnsignal: Der Preiswettbewerb in China hat ein Niveau erreicht, das europäische Hersteller mit ihren Kostenstrukturen kaum mitgehen können.
Der Markt für günstige Elektroautos wird neu sortiert – und China setzt dabei die globalen Maßstäbe. Ob BYD und VW eine Antwort auf das 6000-Euro-E-Auto finden, wird entscheidend dafür sein, wie sich der weltweite Wettbewerb in den kommenden Jahren entwickelt.


