Neues Transparenzkapitel bei der Schufa: Zukunft der Bonitätsbewertung offenbart
Die Schufa, oft als mysteriöse Blackbox kritisiert, betritt mit einem neuen Schritt zu mehr Transparenz eine spannende Zukunft. Ab Ende März 2026 erhalten Verbraucher erstmals kostenfreien Zugriff auf einen vereinfachten Schufa-Score, der entscheidend für Kreditvergaben ist.
Notwendig hierfür ist eine einmalige Registrierung für den sogenannten Schufa-Account. Interessierte müssen sich zunächst auf einer Warteliste anmelden, bevor sie Zugang erhalten.
Um die datenschutzrechtlichen Anforderungen zu wahren, ist eine Autorisierung der Nutzer durch einen Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion erforderlich. Zukünftig wird eine Identifikation auch per Brief möglich sein.
Die Schufa verspricht eine einfach nachzuvollziehende Berechnung des Scores. Faktoren wie die Dauer der Nutzung einer Kreditkarte oder eines Girokontos und vorhandene Negativeinträge fließen in die Bewertung ein. Insgesamt werden auf Basis von zwölf Kriterien Punkte von 100 bis 999 vergeben. Eine höhere Punktzahl signalisiert eine bessere Bonität und erhöht die Chancen auf günstigere Kredite. Der Score hat erheblichen Einfluss auf die Kreditkonditionen, was bei Banken, Versandhändlern und Mobilfunkanbietern auf großes Interesse stößt.
Verbraucherschützer, wie Dorothea Mohn vom vzbv, kritisieren die mangelhafte Transparenz und Qualität der Daten. 317 Verbrauchermeldungen zu Unstimmigkeiten in den Bonitätsbewertungen, bei denen die Schufa in 79 Prozent der Fälle im Mittelpunkt stand, veranlassen Forderungen nach strengeren Kontrollen.
Der Schufa-Account wird zunächst als Web-Anwendung verfügbar sein, geplant ist jedoch eine benutzerfreundliche App. Die Schufa speichert Informationen zu 68 Millionen Deutschen und betont, dass größtenteils positive Daten vorhanden seien.

